Ein Brand ist ein Ereignis, das sich niemand gerne wünscht. Enorme Werte gehen durch Verbrennung verloren, Menschen werden verletzt oder gar getötet. Die Brandbekämpfung, die schnell und richtig vor sich geht, ist ein ganz zentraler Faktor im abwehrenden Brandschutz. Erfahren Sie in diesem Artikel Wissenswertes über das mögliche Entstehen von Bränden und wie die Feuerwehr bzw. die Einsatzkräfte mit Ihren Fahrzeugen und Geräten vorgehen, um sie zu löschen.
Wie ein Feuer entsteht
Feuer (© Federico.adobe.com) Feuer entsteht nicht einfach, es hat immer einen Herd, eine bestimmte Stelle, an der es ausbricht. Das Wissen darum wie Feuer entsteht und die Vermeidung aller Risiken ist Teil des vorbeugenden Brandschutzes. Damit ein Feuer entsteht sind 3 Dinge erforderlich:
- ein Brennstoff
- die Entwicklung der entsprechenden Hitze, der Zündenergie
- Sauerstoff, der die Flammen nährt
In Urzeiten, als unsere Vorfahren das Feuer "erfanden", nutzten Sie hartes Holz, dass durch Reibung die erforderliche Temperatur erhielt, sodass es zu glosen begann. Durch Zuführung eines Brennstoffes (trockenes Gras) und Sauerstoff (Anblasen) sind die Bedingungen erfüllt, die wir heute als sogenanntes "Branddreieck" bezeichnen.
Diese oben genannten Faktoren müssen zeitlich und räumlich zusammentreffen, damit ein Feuer entsteht. Jedes für sich allein genommen, wird keinen Brand im klassischen Sinne auslösen. Es ist das richtige Mischungsverhältnis, das verantwortlich ist, dass es zu brennen beginnt. Deshalb ist das Verbrennungsdreieck (Brennstoff, Zündmittel, Sauerstoff) um die selbsterhaltende, chemische Kettenreaktion ergänzt worden. Unter dem Begriff "Brandtetraeder" gehört es zum Standard in der Literatur des deutschen Feuerwehrwesens.
Was sind die meisten Ursachen von Bränden?
Es gibt eine Vielzahl von Brandursachen. In erster Linie wird immer menschliches Fehlverhalten genannt, doch kommt davor noch die elektrische Energie im weitesten Sinne. Ob Blitzschlag, Kurzschluss, Überlastung, ob Kabelbrand oder technischer Defekt. Alles worin elektrische Energie fließt, Jeder Schalter, jedes Leuchtmittel, selbst eine Batterie im Kinderspielzeug, kann brandauslösend sein. Sogar ein Laptop kann umliegende Stoffe entzünden, wenn er überhitzt.
Im Bereich des Haushalts sind Küche und die anderen Wohnbereiche Orte, an denen die meisten Brände entstehen. Das ist das überhitzte Fett oder Speiseöl in der Pfanne, die Herdplatte, die nicht abgedreht wurde und einiges mehr. Ob es die vergessene Zigarette ist, die am Teppich zu glimmen beginnt, oder fettige Wäsche im überhitzten Trockner. Die Gefahren lassen sich nur durch vorsichtiges Agieren minimieren.
In Deutschland waren es 2018 rund 3500 Arbeitsunfälle, die aufgrund von Bränden oder Explosionen zu Verletzungen oder sogar Todesfällen führten. Darum kommt dem privaten als auch betrieblichen vorbeugenden Brandschutz, enorme Bedeutung zu.
Abwehrender Brandschutz - wie die Feuerwehr vorgeht, um einen Brand zu löschen
Ein Feuer löschen, dessen Ausbreitung verhindern, Menschen, Tiere und Sachwerte retten, fallen uns sofort beim Stichwort Feuerwehr ein. Vorausgesetzt, dass die Alarmierung rechtzeitig erfolgt ist und die Löschmaßnahmen koordiniert und unverzüglich beginnen können, ist ein Erfolg sehr wahrscheinlich.
Richtiges Verhalten bei einem Entstehungsbrand ist entscheidend und kann unter Umständen der Menschenrettung dienen. Sprinkler und Sprinkleranlagen, die der automatischen Brandbekämpfung dienen, schützen ebenfalls Leben und Eigentum. Im Brandfall öffnen sich ein oder mehrere Sprinkler im Brandbereich automatisch durch Hitzeeinwirkung. Das flüssige Löschwasser tritt unter Druck aus, wird am Sprinklerteller verdüst und als parabolförmiger Sprühregen auf den brennenden Brandherd verteilt.
Wie erfolgt die Brandbekämpfung?
Abhängig von der vorliegenden Situation wird sich der Einsatzleiter für eine bestimmte Vorgangsweise entscheiden. Davor wird er die Lage erkunden und feststellen wie die Zugangsmöglichkeit, die Gefahr der Ausbreitung ist, wo sich die Wasserentnahmestellen befinden, wie die Situation der betroffenen Menschen in- und außerhalb des Gebäudes ist.
Dann wir ein Außenangriff oder Innenangriff angeordnet.
Außenangriff zur Brandbekämpfung
Der Brand wird von außen, durch Fenster, Türen, Dachluken und anderen Öffnungen im Gebäude bekämpft. Hier geht die Sicherheit der Retter vor, wenn bspw. die Standsicherheit des Gebäudes als zu unsicher erscheint. Der Außenangriff ist organisatorisch weniger aufwändig als sein Gegenstück.
Innenangriff zur Bekämpfung eines Brandes
Brandbekämpfung (© Dimco–stock.adobe.com)Ist personal- und geräteintensiv und erfordert für jeden Trupp, der in das Gebäude geht, einen bereitstehenden Rettungstrupp. Abhängig von der Situation kommen Löschmittel direkter zum Brandherd. Schaum, Löschpulver, die verschiedenen Feuerlöscher sind effizienter einzusetzen.
Der Brandausbreitung, der Beeinträchtigung durch Brandrauch, Rauchgasentzündungen und -explosionen begegnet man heute mit Druckbelüftern, die einen leichten Überdruck im Gebäude erzeugen und den Rauch, samt unverbrannter Gase aus den Räumen entfernen. Brandbekämpfungen mit Überdruck haben den Vorteil, dass der Brand schneller zu lokalisieren und exakter zu bekämpfen ist. Das verringert wiederum die Gefahr, dass zu viel Löschwasser zum Einsatz kommt und die Schäden dadurch noch höher ausfallen.
Sonderformen der Feuerwehr Einsätze zur Brandbekämpfung sind Wald- und Buschbrände, die oft schlecht zugänglich sind und den Einsatz von Löschflugzeugen erfordern. Flächenbrände im Allgemeinen gehören auch dazu. In diesen Fällen bekommt die Freiwillige Feuerwehr besondere Bedeutung, da ihre Mitglieder die regionalen Gegebenheiten am besten kennen.
Mittel und Taktiken, die zur Brandbekämpfung eingesetzt werden
Noch vor einigen Jahrzehnten konnte man hören, dass das Löschwasser mehr Schaden anrichte als das Feuer direkt. Mittlerweile haben sich Strategie und Technik verändert. Zwar ist Wasser noch immer das Löschmittel, das am meisten zum Einsatz kommt, allerdings gezielt und punktgenau auf den Brandherd gerichtet. Ebenso ist die Wirksamkeit des vorbeugenden Brandschutzes heute um Vielfaches höher. Man denke nur an automatische Brandmeldeanlagen, an überall einsetzbare Feuerlöscher.
Die Grundvoraussetzungen (Branddreieck) eines Brandes bedingen ,situationsabhängig, unterschiedliche Löschverfahren. Wenn dem Feuer die Basis entzogen wird, kann es sich nicht mehr ausbreiten und erlischt. Dafür sind folgende Verfahren zur Brandbekämpfung bekannt:
- Brennbare Stoffe entfernen: Zwar wird das nicht so einfach sein, doch reicht es oft schon, wenn der Nachschub unterbunden wird. Gas- oder Ölleitungen können verschlossen werden. Bei Waldbränden entziehen breite Gräben oder Schneisen dem Feuer die Nahrung.
- Wenn ein Stoff unter die Zündtemperatur abkühlt, erlischt das Feuer. Das wird seit eh und je mit Löschwasser gemacht, denn Wasser kühlt nicht nur, sondern führt Wärme in Form von Wasserdampf ab.
Feuerwehr löscht (© benjaminnolte–stock.adobe.com)Sauerstoffentzug: Im Branddreieck ist Sauerstoff eine Komponente. Fehlt diese, kann kein Feuer entstehen oder weiter bestehen. Darum werden Decken über Brandherde geworfen. schmelzendes Löschpulver eingesetzt, mittels Gaseinblasung (Stickstoff, Kohlenstoffdioxid bzw. Kohlendioxid, Argon) der Sauerstoff verdrängt. Diese letztgenannte Methode kommt vor allen in elektrischen Anlagen zur Anwendung.- Fettbrände, wie sie in Küchen oft vorkommen werden durch Verseifung gelöscht. Hier legt sich das Löschmittel wie eine Sperrschicht über das Öl oder Fett und unterbindet die Zufuhr von Sauerstoff. Zugleich wird die Selbstentzündungstemperatur heruntergesetzt.
- Gegenfeuer werden oft bei Waldbränden gelegt, um dem Brand, der zu löschen ist, den Brennstoff zu entziehen.
- Metallbrand: Solche Brände werden von der Feuerwehr durch Ersticken bekämpft. Unter Metallbrand versteht man das unkontrollierte und Schaden verursachende Verbrennen von Metallen, wobei sich bei den auftretenden hohen Temperaturen von über 2000 Grad Celsius Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zersetzt. Metallbrände sind der Brandklasse D zugeordnet.