Was ist beim privaten Autoverkauf alles zu beachten?

Von fachanwalt.de-Redaktion, letzte Bearbeitung am: 16. März 2024

Autoverkauf (© animaflora / fotolia.com)
Autoverkauf (© animaflora / fotolia.com)
Hat man erst einmal ein eigenes Auto, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo man dieses wieder verkaufen möchte. Der Autoverkauf privat ist dabei für viele Fahrzeugbesitzer die vorzugswürdigere Variante gegenüber dem Verkauf über einen Händler. Worauf man hierbei achten muss, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Autoverkauf privat oder über Händler?

Sich zwecks Autoverkaufs an einen Händler zu wenden, hat klare Vorteile. Dieser weiß genau, was zu tun ist, verfügt meistens auch über ein großes Netzwerk, so dass der Verkauf meist recht schnell abgewickelt ist. Kümmern muss man sich dabei um recht wenig. Auch die zeitaufwendigen Besichtigungstermine entfallen. Wer sich also nicht über Tage oder möglicherweise Wochen hinweg mit Interessenten beschäftigen will, wendet sich einfach an einen Händler. Über Telefonate, das Schalten von Annoncen und Besichtigungstermine sowie Probefahrten muss man sich dann keine Gedanken mehr machen. Gerade, wer nur wenig Zeit im Alltag hat oder aber sein Fahrzeug dringend möglichst schnell verkaufen will, ist mit einem Händler gut beraten.

Der Verkauf über einen Händler hat aber auch einen klaren Nachteil. Der Händler möchte das Fahrzeug natürlich weiterverkaufen und daran selbstverständlich auch noch verdienen. Er wird also großes Interesse daran haben, das Fahrzeug möglichst günstig einkaufen zu können. Wer also vor allem gewinnoptimiert verkaufen will und sich einen höchstmöglichen Verkaufspreis wünscht, für den kommt nur der Autoverkauf privat in Frage.

Autoverkauf privat - hierauf sollte man achten

Ist der Entschluss gefallen, dass man sein Auto nun an eine Privatperson und nicht an einen Händler übergeben möchte, sollte der Verkauf gut vorbereitet sein. Schließlich ist nicht jeder ein Kfz- und Verkaufs-Profi und kann sich daher auch einigen Fallstricken aussetzen.

Bevor man sich überhaupt auf die Suche nach Interessenten macht, sollte natürlich zunächst der Preis des Gebrauchtwagens ermittelt werden. Dieser sollte möglichst realistisch gewählt werden.

  • Bietet man den Wagen zu günstig an, verliert man bares Geld. Gerade wenn man vorhat, sich ein neues Fahrzeug zuzulegen, zählt natürlich jeder Euro, den man durch den Verkauf des Gebrauchtwagens zum Neukauf beisteuern kann.
  • Bietet man den Wagen zu teuer an, werden sich kaum Interessenten finden lassen und man zögert den Verkauf unnötig in die Länge – wenn er denn dann überhaupt stattfindet.

Wichtig: Natürlich verbindet man mit seinem Fahrzeug Erinnerungen. Autos, die man über viele Jahre hinweg gefahren hat, besitzen natürlich auch einen ideellen Wert. Dieser jedoch darf bei der Kaufpreisgestaltung keine Rolle spielen. Wer sich seine Erinnerungen „bezahlen“ lassen möchte, setzt den Wert automatisch zu hoch an und wird nur schwer Käufer finden können.

richtiger Preis

Autoverkauf privat (© Schlierner / fotolia.com)
Autoverkauf privat (© Schlierner / fotolia.com)
Als Laie stellt man sich nun natürlich die Frage, was das eigene Auto denn nun (noch) wert ist.

Ein erster Schritt kann sein, einen Blick in Verkaufsportale zu werfen. Dort sucht man nach Angeboten, die dem eigenen Fahrzeug in Baujahr, Laufleistung oder auch Sonderausstattung möglichst ähnlich sind. Zu welchen Preisen werden diese Fahrzeuge angeboten? An diesen Angeboten kann man sich zunächst einmal orientieren.

Wichtig: Mehr als eine erste Orientierung sollte dies aber auch nicht sein. Denn kein Gebrauchtwagen ist wie der andere. Es sollte in jedem Fall immer noch eine spezifische Preisbestimmung erfolgen.

In einem nächsten Schritt kann man sich an den Fahrzeugbewerter Schwacke wenden. Online kann ganz einfach eine Wertermittlung für das Fahrzeug durchgeführt werden. Und das für kleines Geld. Schwacke greift dabei auf eine umfassende Datenbank zurück, in der sicherlich auch das eigene Fahrzeug zu finden ist. Der Fahrzeugbesitzer erhält ein Zertifikat mit dem Fahrzeugwert.

Wer ein besonders wertvolles Auto verkaufen möchte oder vielleicht sogar einen Oldtimer an den Mann bringen will, sollte bei der Wertbestimmung nichts dem Zufall überlassen. In diesem Fall besteht die beste Option darin, sich an einen Sachverständigen- oder Prüforganisation zu wenden. Anlaufstellen sind hier etwa der TÜV, der ADAC oder DEKRA. Die Wertermittlung hier ist zwar mit einigen Kosten verbunden, am Ende jedoch weiß man ganz genau, was das Fahrzeug wert ist und was man dementsprechend dafür verlangen kann. So verschwendet man keinen Euro an Gewinnpotential, indem das Auto möglicherweise unter Wert verkauft werden würde.

Apropos TÜV: Der zum Verkauf angebotene Gebrauchtwagen sollte in jedem Fall eine aktuelle TÜV-Plakette besitzen. Dadurch gewinnt das Auto bedeutend an Wert. Zudem kann sich der Käufer sicher sein, dass er nicht in ein mögliches „Schrottauto“ investiert, sondern in ein Fahrzeug, das geprüft und als verkehrssicher befunden wurde. Wichtig ist die TÜV-Plakette noch aus einem anderen Grund: Möchte der neue Besitzer sein Fahrzeug ohne TÜV-Plakette zulassen, ist dies mit Problemen verbunden. Wer dies als Käufer weiß, wird vom Kauf eines Wagens ohne TÜV-Plakette daher von vorneherein absehen.

Autoverkauf privat - so geht man vor

Zeitungsrolle mit Automarkt (© stockWERK / fotolia.com)
Zeitungsrolle mit Automarkt (© stockWERK / fotolia.com)
Hat man sich für einen Verkaufspreis entschieden, beginnt die eigentliche Arbeit. Der meiste Aufwand besteht darin, Käufer für den Wagen ausfindig zu machen. Durch das Internet sind hier die Möglichkeiten entsprechend vielfältiger geworden.

  • In Lokalzeitungen lassen sich Anzeigen schalten. Der Vorteil hier: Die Leser (und potentiellen Käufer) befinden sich in der Nähe. Probefahrten und Besichtigungen sind daher meist zeitnah möglich.
  • Anzeigen in Fachblättern: Bieten Autozeitschriften die Möglichkeit, private Annoncen zu schalten, sollte man diese Möglichkeit nutzen.
  • : Online-Marktplätze wie beispielsweise Autoscout24 bieten eine hervorragende Möglichkeit, genau die richtige Zielgruppe zu erreichen.

Natürlich kann man auch zusätzlich noch einen Zettel mit dem Vermerk „Auto zu verkaufen“ und den wichtigsten Daten ins Seitenfenster des Wagens hängen. So werden Passanten und andere Autofahrer auf das Angebot aufmerksam gemacht.

Wichtig: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Neben einer ausführlichen Beschreibung kommt man bei Anzeigen (vor allem Internet) nicht um aussagekräftige Bilder herum. Hier lohnt es sich, sich mit den Fotos Mühe zu geben. Verwackelte, unscharfe Bilder bei schlechtem Licht oder im Halbdunkeln machen keinen guten Eindruck.

Wichtig ist es natürlich auch, das Auto umfassend zu säubern, sowohl von innen als auch außen. Es kann auch sinnvoll sein, in eine professionelle Fahrzeugaufbereitung zu investieren. Diese kostet zwar auch Geld, steigert jedoch letztlich den Wert des Fahrzeugs und damit auch den Verkaufspreis.

Wichtig: Wer sich als Laie an einen Experten zwecks Gebrauchtwagenuntersuchung wendet (z.B. TÜV oder ADAC), sollte auch hier bereits das Fahrzeug gereinigt haben. Der Prüfer wird den Gesamtzustand des Wagens bei der Wertermittlung berücksichtigen und dazu gehört nun einmal auch eine saubere, gepflegte Optik.

Bei der Besichtigung

Kommt es dann zur Besichtigung durch einen Interessenten, sollten alle wichtigen Papiere (Zulassungsbescheinigung, Serviceheft usw.) bereitliegen. Natürlich müssen alle Fragen der Interessenten wahrheitsgemäß beantwortet werden. Das heißt auch, dass keine Mängel verschwiegen werden. Bei der Zustandsbeschreibung im Kaufvertrag werden schließlich alle Mängel und Unfallschäden aufgeführt. Soll eine Probefahrt durchgeführt werden, lässt man sich die Papiere des Interessenten zeigen und notiert seine Personalien – sicher ist sicher. Natürlich kann man den Interessenten bei der Probefahrt auch begleiten.

Wichtig: Privatverkäufer können, im Gegensatz zu gewerblichen Verkäufern, die Haftung ausschließen. Dies sollte entsprechend im Kaufvertrag vermerkt werden.




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