Was kostet heutzutage ein Führerschein in den verschiedenen Klassen?

Von fachanwalt.de-Redaktion, letzte Bearbeitung am: 23. Januar 2024

Die Fähigkeit ein Kraftfahrzeug zu führen schwarz auf weiß in einem Führerschein bestätigt zu sehen, schließlich mit einem Auto oder Zweirad unterwegs zu sein, ist ein Privileg. Ein Sonderrecht, das auch Geld kostet. Gerade für Führerscheinneulinge in jungen Jahren gestaltet sich die Finanzierung des Führerscheins regelmäßig sehr schwierig. Nicht immer sind die Eltern bereit, für ihre Sprösslinge, die doch nicht geringen Kosten für den Führerschein zu übernehmen. So ist es nahezu zwingend notwendig, sich vor dem Abschluss eines Vertrages mit einer Fahrschule möglichst umfassend über das Preis-Leistungsverhältnis zu erkundigen.

Führerschein Kosten hängen von der Wahl der Fahrschule und von den Fähigkeiten und der Lernfähigkeit des Schülers ab

Führerscheinkasse im Marmeladenglas (© Osterland / fotolia.com)
Führerscheinkasse im Marmeladenglas (© Osterland / fotolia.com)
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der Preis, der für Unterricht und Prüfung zu zahlen ist, sich vollkommen individuell aus den Fähigkeiten, auch den Lernfähigkeiten des Schülers ergibt. Der zweite Einflussfaktor ist sicherlich die jeweilige Fahrschule und ihre Preisstruktur. Die ist nicht nur von Bundesland zu Bundesland verschieden, sondern variiert auch von Fahrschule zu Fahrschule. Tendenziell kann man sagen, dass Bayern (etwa 1700 Euro) das teuerste Bundesland darstellt, Berlin der günstigste Ort ist (etwa 1070 Euro) Hamburg(etwa 1300 Euro) im Mittelfeld liegt.

Kosten für den B-Führerschein

Die Preise, die in unterschiedlichen Bundesländern von unterschiedlichen Fahrschulen verlangt werden, unterscheiden sich um nahezu 1000 Euro. Der Allgemeine Deutsche Auto Club hat hier Richtwerte veröffentlicht, die eine Einschätzung etwas leichter machen. Die Richtwerte, die der ADAC veröffentlicht hat, sind nach dem Preis einer einzelnen Fahrstunde ausgerichtet. So sollte nach diesen Aussagen die Grundgebühr niemals mehr als das Zehnfache einer herkömmlichen Übungsstunde ausmachen, eine der Pflicht-Sonderfahrten dabei nicht mehr als das eineinhalbfache und schließlich ein Vorstellungsentgelt nicht mehr als das Fünffache. Im Grunde kann man die Kosten, die entstehen, wenn man eine Fahrschule besucht, in fixe und variable Kosten aufgliedern. So zählen zu den variablen Kostenfaktoren:

  • Grundgebühr für Anmeldung und Ausbildung in der Theorie
  • Lernmaterialien
  • Vorstellungspreis für die Praktische Prüfung
  • Sehtest
  • Erste Hilfe Kurs bzw. LSMU
  • biometrische Passbilder
  • Fahrstunden
  • Sonderfahrstunden

Die fixen Kosten dagegen:

  • Führerscheinantrag
  • Theorieprüfung
  • Praxisprüfung

Kosten der Übungsfahrstunden

Dieser Führerschein Kostenfaktor wird der größte sein. Hier ist anzumerken, dass nach dem Gesetz ein Bürger ein Kraftfahrzeug fahren darf, wenn dies auf einem Privatgrundstück passiert, das Gelände nicht von der Öffentlichkeit frequentiert ist und zudem der Besitzer sein Einverständnis gegeben hat. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass ein Führerscheinneuling in etwa 25 Stunden benötigen wird, bevor er in der Lage ist, sich an die praktische Prüfung zu wagen. Hier ist nicht nur die Entscheidung des Fahrlehrers von großer Bedeutung, sondern auch das Interesse des Einzelnen. Manchmal scheint es besser, etliche Fahrstunden zusätzlich zu nehmen, als die Prüfung wiederholen zu müssen. Die Übungsstunde in einem Fahrzeug der Fahrschule wird in aller Regel mit etwa 20 bis 45 Euro zu Buche schlagen, Sonderfahrstunden, 12 davon sind für die B-Klasse vorgeschrieben, werden mit in etwa bis zu 60 Euro gerechnet. An dieser Stelle ist zu betonen, dass auch die Region, das lokale Gebiet, in dem der Führerschein absolviert wird, eine große Rolle spielt. In dörflichen Gegenden herrscht ein völlig anderes Verständnis von Nachbarschaft als in Großstädten. Entsprechend sind unter Umständen auch die persönlichen Beziehungen, die zwischen Fahrlehrer und Schüler existieren, von Bedeutung.

Prüfung für den B-Schein

Die Fahrprüfung in der Praxis selber kostet etwa 100 Euro, die theoretische Prüfung lediglich etwa 20 Euro. Diesen Gebühren ist die Gebührenordnung für den Straßenverkehr zugrunde gelegt. Die Prüfung selber wird von einem unabhängigen Institut durchgeführt, Beispiele wären TÜV oder DEKRA. Ist der Fahrschüler im Besitz des Führerschein Klasse A1, A2 oder AM, werden weniger Theoriestunden für den Erwerb eines Führerscheins der Klasse A oder B fällig. Wer den Führerschein nicht auf Anhieb besteht, hat die Möglichkeit, die theoretische oder praktische Prüfung, die er vermasselt hat, zu wiederholen. Es gibt tatsächlich Fahrschulen mit Tarifen, die ein einmaliges Durchfallen bereits beinhalten. Im Regelfall jedoch fällt auf jeden Fall die Prüfungsgebühr erneut an, auch um etliche zusätzliche Übungsstunden wird der Fahrschüler nicht umhin kommen.

Theoretische Prüfung

Die Prüfung zum Verkehrsrecht und allgemeinem Verhalten im Straßenverkehr sind für alle Klassen zu großen Teilen dieselben. Natürlich wird immer ein Schwerpunkt auf den entsprechenden Fahrzeugtyp gelegt werden. In aller Regel beinhaltet die Grundgebühr bereits die Kosten für eine gewisse Anzahl von Theoriestunden. Wer mehr benötigt, muss unter Umständen drauf zahlen.

LKW-Führerschein

Lkw-Führerschein (© infinitymc / fotolia.com)
Lkw-Führerschein (© infinitymc / fotolia.com)
Wie auch beim B-Führerschein kann unter Umständen der Arbeitgeber oder gar das Arbeitsamt den Erwerb eines Führerscheins bezuschussen. Dazu ist es oftmals notwendig, einen langjährigen Vertrag mit dem Arbeitgeber einzugehen, andernfalls kann er die gezahlten Kosten zurückverlangen. Doch auch hier in der C-Klasse ist nicht mit irgendeiner Gewissheit zu sagen, wie teuer die Ausbildung letztendlich kommen wird. Ein Durchschnittswert läge bei 3000 Euro. Eine ganze Reihe von Umständen spielt eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich gliedern sich die Kosten wie auch bei einem Führerschein der B-Klasse, der große Unterschied im letztlichen Preis ist durch die Übungsstunden auf einem Fahrschul-LKW begründet, wobei diese 45 Minuten wesentlich teurer sind, als mit einem PKW. Es kommen weitere Kosten auf den Führerscheininhaber zu. Denn mittlerweile existiert eine gesetzliche vorgeschriebene Frist von 5 Jahren, nach der der Führerschein unter Vorlage von Bescheinigungen über eine ausführliche ärztliche Untersuchung sowie eines sehr intensiven Sehtests zu erneuern ist. Diese Erneuerung des Führerscheins der Klasse C kostet jedes Mal um die 100 Euro.

Bus-Führerschein Kosten

Der D-Führerschein ist wohl die kostenintensivste aller Führerscheinklassen. Die Ausbildung muss zwangsläufig auch ausgezeichnet sein, denn schließlich geht es hier um Personenbeförderung.    

Es gibt zudem etliche Voraussetzungen für einen Busführerschein. Um den Führerschein D oder D1 zu erwerben, braucht es ein Mindestalter von 24 Jahren, den Führerschein zumindest Klasse B, ausführliche medizinische Gutachten und intensive Sehtests, den absolvierten Erste-Hilfe-Kurs. Irgendwelche Suchterkrankungen in der Vergangenheit, genauso aber psychische Probleme, können eine Eignung durchaus in Frage stellen. In vielen Fällen wird hier Arbeitgeber oder/und Arbeitsamt die Kosten oder einen Teil der Kosten übernehmen. Ein Schein der Klasse D wird auf etwa 5000 – 6000 Euro kommen, eine ganz individuelle Sache.

Mofaführerschein

Wenn ein Jugendlicher die Prüfung für das Führen eines Mofas ablegt, werden die Kosten wesentlich niedriger ausfallen. In aller Regel, unterschiedlich wieder nach Fahrschule und Bundesland, kostet ein Mofaführerschein zwischen 70 und 150 Euro. Mit ein Grund sind die Bescheinigungen über Sehfähigkeit und lebensrettende Sofortmaßnahmen, die nicht vorgelegt werden müssen. Weiter fällt auch eine praktische Prüfung weg.




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