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Bevorstehender automatischer Datenaustausch bei Krypto-Transaktionen: Wichtige Punkte und Handlungsempfehlungen

04.02.2025 Steuerrecht

Der am 25.10.2024 veröffentlichtet Referentenentwurf zum DAC 8-Umsetzungsgesetz setzt die EU-Richtlinie um, die mehr Transparenz bei Krypto-Steuern schaffen soll. 

1. Geplante gesetzliche Neuerungen

Kernpunkte sind:   

- Anwendungsbereich: Betrifft alle Krypto-Dienstleister (CASPs) in der EU (Börsen, Wallet-Anbieter, Broker).  

- Meldeflichten: CASPs müssen detaillierte Transaktionsdaten sammeln und an Finanzbehörden melden (z. B. Datum, Beträge, Wallet-Adressen, Identitäten der Beteiligten).  

- Automatischer Austausch: EU-weite Weitergabe der Daten ab Januar 2026 für Krypto-Transaktionen.  

- Erfasste Assets: Kryptowährungen, Stablecoins, NFTs und andere digitale Vermögenswerte.  

(Hinweis: Es handelt sich um einen Referentenentwurf – finale Regelungen können noch angepasst werden)

 

2. Aufbereitung von Krypto-Transaktionen für das Finanzamt  

Zur Einhaltung von DAC 8 und deutschen Steuervorschriften:  

- Dokumentation: Führen Sie lückenlose Aufzeichnungen über alle Transaktionen, inklusive:  

  - Datum und Art (Kauf, Verkauf, Tausch).  

  - Beträge in Euro (Anschaffungs- und Veräußerungswert).  

  - Wallet-Adressen und Gegenparteien.  

- Steuertools: Nutzen Sie Software (z. B. CoinTracking, Blockpit), um Gewinne/Verluste automatisch zu berechnen und Berichte für das Finanzamt zu erstellen.  

- Fristen: Krypto-Gewinne müssen in der jährlichen Steuererklärung angegeben werden (Abgabefrist: 31. Juli des Folgejahres, bei Steuerberater: 28. Februar).  

 

Strafen: Unterlassene Meldungen können zu Nachzahlungen, Säumniszuschlägen oder Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung führen.  

 

3. Selbstanzeige für vergangene Transaktionen prüfen  

Falls frühere Krypto-Gewinne nicht versteuert wurden:  

- Voraussetzungen für eine wirksame Selbstanzeige:  

  1. Vollständigkeit: Alle nicht gemeldeten Einkünfte (auch außerhalb von Krypto) offenlegen.  

  2. Richtigkeit: Korrekte Berechnung von Steuernachzahlung, Zinsen und ggf. Strafen.  

  3. Zeitpunkt: Einreichen, bevor das Finanzamt eine Außenprüfung einleitet.  

  4. Zahlung: Begleichung der Nachzahlung umgehend.  

- Vorgehen:  

  1. Alte Transaktionen rekonstruieren (z. B. über Börsen-Auszüge oder Blockchain-Explorer).  

  2. Korrigierte Steuererklärungen für die betroffenen Jahre nachreichen.  

  3. Schriftliche Selbstanzeige beim zuständigen Finanzamt einreichen.  

 

Risiken: Unvollständige Angaben machen die Selbstanzeige unwirksam – es drohen Nachzahlungen, Geldstrafen (bis zu 10 % der hinterzogenen Steuer) oder Strafverfolgung.  

 

4. Empfehlung 

Durch frühzeitige Vorbereitung und transparente Dokumentation können Sie Konflikte mit dem Finanzamt vermeiden. Gerne stehe ich Ihnen für eine Erstberatung zur Verfügung.

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