Arbeitsrecht

Galeria Karstadt Kaufhof erneut insolvent / betriebsbedingte Kündigungen und Filialschließungen folgen

Zuletzt bearbeitet am: 01.12.2022

Die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH mit Sitz in Essen ist mit 131 Standorten und rund 18.000 Mitarbeitern der zweitgrößte Warenhauskonzern Europas.

Bereits im Jahr 2020 befand sich Galeria Karstadt Kaufhof in einem Insolvenzverfahren (Schutzschirmverfahren) infolge fehlender Umsätze durch die Covid19-Pandemie.

Der Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hatte angekündigt 80 der 170 Filialen zu schließen.

Das bedeutete für ca. 5.000 Mitarbeiter bundesweit den Jobverlust.

Letztendlich verblieben 131 Standorte.

Folgende Warenhäuser mussten schließen:

Berlin Charlottenburg (Karstadt) Berlin Gropius-Passage (Karstadt) Berlin Hohenschönhausen (Kaufhof) Berlin Müllerstraße (Karstadt) Berlin Ringcenter (Kaufhof) Berlin Tempelhof (Karstadt) Bielefeld (Karstadt) Bonn (Karstadt) Braunschweig (Kaufhof) Bremen (Kaufhof) Bremerhaven (Karstadt) Brühl (Kaufhof) Chemnitz (Kaufhof) Dessau (Karstadt) Dortmund (Kaufhof) Dortmund (Karstadt) Düsseldorf Schadowstraße (Karstadt) Düsseldorf Wehrhahn (Kaufhof) Essen (Kaufhof) Essen (Karstadt) Flensburg (Karstadt) Frankfurt Hessen-Center (Kaufhof) Frankfurt Zeil (Karstadt) Fulda (Kaufhof) Göppingen (Kaufhof) Goslar (Karstadt) Gummersbach (Karstadt) Gütersloh (Karstadt) Hamburg AEZ (Kaufhof) Hamburg Bergedorf (Karstadt) Hamburg Mönckebergstraße (Kaufhof) Hamburg Wandsbek (Karstadt) Hamm (Kaufhof) Hannover Georgstraße (Karstadt) Ingolstadt (Kaufhof) Iserlohn (Karstadt) Köln Weiden (Kaufhof) Landau (Kaufhof) Leonberg (Karstadt) Leverkusen (Kaufhof) Lübeck (Karstadt) Mainz (Karstadt) Mannheim N7 (Kaufhof) Mönchengladbach Reydt (Karstadt) München Am Nordbad (Karstadt) München OEZ (Karstadt) München Stachus (Kaufhof) Neubrandenburg (Kaufhof) Neumünster (Karstadt) Neunkirchen (Kaufhof Neuss (Kaufhof) Norderstedt (Karstadt) Nürnberg (Karstadt) Nürnberg Langwasser (Karstadt) Osnabrück (Kaufhof) Potsdam (Karstadt) Singen (Karstadt) Stuttgart Bad Cannstatt (Kaufhof) Sulzbach MTZ (Karstadt) Trier Simeonstraße (Karstadt) Witten (Kaufhof) Worms (Kaufhof) Schnäppchencenter Gießen Schnäppchencenter Frankfurter Nordwestzentrum noch nicht eröffnete Filiale Berlin Tegel

Auch 20 von 30 Karstadt Sports Häusern mit 700 Mitarbeitern mussten schließen.

Betroffen sind:

Wiesbaden Frankfurt am Main Kiel, München Köln Hanau Hamburger (Mönckebergstraße) Rosenheim Düsseldorf Norderstedt

Auch die Karstadt Sports Hauptverwaltung in Essen mit 150 Mitarbeitern wurde geschlossen.

Als Folge waren bundesweit bei den Arbeitsgerichten viele hundert Kündigungsschutzklagen anhängig.

Die Arbeitnehmer wandten sich im Wesentlichen gegen Kündigungen, die in Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Galeria Kaufhof GmbH in Köln ausgesprochen worden sind.

Arbeitsgerichte haben festgestellt, dass die Kündigungen in diesen Fällen für unwirksam sind.

Nun im Jahr 2022 folgt die nächste Insolvenz und die nächste Welle Filialschließungen und betriebsbedingte Kündigungen rollt auf die Mitarbeiter der Galeria Karstadt Kaufhof zu.

Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit steigenden Preisen und der hohen Inflation.

Es wird betriebsbedingte Kündigungen in den zu schließenden Filialen, aber auch in der Verwaltung geben.

Es sollen nach derzeitigem Kenntnisstand ca. 1/3 aller Filialen schließen und damit rund 40 Standorte.

Es wird erwartet, dass folgende Standorte nun schließen müssen:

Berlin-Lichtenberg (Ringcenter) Bielefeld Chemnitz Dortmund Goslar Hamburg (Alstertal-Einkaufszentrum) Leonberg Leverkusen Nürnberg-Langwasser Nürnberg Lorenzkirche Potsdam Singen

Der letzte große Warenhauskonzern in Deutschland wird sich von mehreren tausend Arbeitnehmern trennen.

Die Verhandlungen über einen weiteren Kredit aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfond der Bundesregierung führten nicht zum Erfolg.

Deshalb hat sich das Unternehmen für das Schutzschirmverfahren entschieden.

Die Gewerkschaft Ver.di will um die Arbeitsplätze kämpfen – ob diese fruchten bleibt abzuwarten.

Es werden sicherlich zähe Verhandlungen zwischen der Geschäftsführung und den Vertretern der Arbeitnehmer mit der Hoffnung auf einen Sanierungsplan für die angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof , der die Arbeitnehmer weniger stark belastet.

Verdi stellt sich nun auf lange Verhandlungen über einen Sozialplan ein; außerdem fordert die Gewerkschaft eine Transfergesellschaft, um die Folgen der Schließungen für die Arbeitnehmer abzufedern.

Hoffnungen bestehen derzeit für die folgenden Filialen, die von einem Onlinehändler übernommen werden könnten:

Aachen Aschaffenburg Augsburg Bad Homburg Bad Kreuznach Bamberg Bayreuth Bremen Celle Chemnitz Coburg Cottbus Düren Erfurt Erlangen Esslingen Euskirchen Freiburg Fulda Gießen Goslar Göttingen Halle Heidelberg Kempten Konstanz Landshut Leonberg Leverkusen Limburg an der Lahn Lörrach Lüneburg Magdeburg Memmingen Neuss Offenburg Oldenburg Paderborn Regensburg Rosenheim Schweinfurt Siegburg Siegen Singen Speyer Sulzbach Wismar

Rechtsanwalt & Fachanwalt Dipl.-Jur. Jens Usebach LL.M. mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Kündigungsschutz & Arbeitsrecht von der Schwerpunktkanzlei JURA.CC informiert Sie gern zum Kündigungsschutzrecht bei einer Kündigung des Arbeitsplatzes durch den Arbeitgeber auch zur Kündigungsschutzklage zum Arbeitsgericht, um eine angemessene und möglichst hohe Abfindungs-Zahlung durch den Arbeitgeber zu erhalten und ggf. auch noch ein sehr gutes Arbeitszeugnis, damit Sie einen neuen tollen Job bekommen können!

Mehr Informationen unter www.JURA.CC oder per Telefon: 0221-95814321

Diesen Artikel bewerten
Über den Autor

Gesamt:

Dipl.-Jur. Jens Usebach LL.M.
Rechtsanwalt • Fachanwalt für Sozialrecht
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Heumarkt 50
50667 Köln

Telefon: 022195814321


Honorar/Leistung: (5)
Erreichbarkeit: (5)
Verständlichkeit: (5)
Freundlichkeit: (5)
Diesen Rechtsanwalt bewerten
Vereinbaren Sie hier eine Rechtsberatung zum Artikel-Thema:
Kontaktieren Sie hier Fachanwalt Dipl.-Jur. Jens Usebach LL.M.:
* Pflichtfeld
Ja, ich willige ein, dass meine im „Kontaktformular“ eingetragenen personenbezogenen Daten zum Zwecke der Angebotsvermittlung per Fax und E-Mail an den zu kontaktierenden Anwalt übermittelt und gespeichert werden. Diese jederzeit widerrufliche Einwilligung sowie die Verarbeitung und Datenübermittlung durch Dritte erfolgen gem. unserer Datenschutzerklärung.
Kontaktieren
Weitere Artikel des Autors
Arbeitsrecht Abmahnung ist rechtswidrig

Das Arbeitsgericht Düsseldorf hat mit Urteil vom 07.03.2024 zum Aktenzeichen 12 Ca 2743/23 in einem von Rechtsanwalt Dipl.-Jur. Jens Usebach LL.M. der Kölner Kanzlei JURA.CC vertretenen Fall entschieden, dass eine Abmahnung rechtswidrig ist und deshalb aus der Personalakte entfernt werden muss. Die Parteien streiten über die Entfernung einer Abmahnung . Die Klägerin ist seit dem 01.06.2004 als Angestellte bei dem beklagten Land beschäftigt. Sie arbeitet in einem flexiblen individuellen Arbeitszeitmodell nach der Dienstanweisung über flexible Arbeitszeit vom 01.04.2014. Der damalige Personalreferent lud die Kläger am ... weiter lesen

Arbeitsrecht Darf der Betriebsrat eine Mail mit einer Umfrage an die ganze Belegschaft senden?

Um die Antwort vorwegzunehmen, der Betriebsrat ist berechtigt, eine Befragung der Mitarbeiter des Betriebes durch Fragebögen durchzuführen. Dem Arbeitgeber steht in einem solchen Fall kein Verfügungsanspruch im Sinne von § 940 ZPO auf Unterlassung der Fragebogenaktion zu. Für die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat geht § 2 Abs. 1 BetrVG i.V.m. § 74 Abs. 1 S. 2 BetrVG vom Partnerschaftsgedanken als einem grundlegenden Prinzip des Betriebsverfassungsrechts aus; dem Betriebsrat wird eine Mitverantwortung für den Betrieb und eine Selbstverantwortung für die Arbeitnehmerbelange auferlegt. Das ... weiter lesen

Weitere Artikel der Redaktion zum Thema
Arbeitsrecht Arbeitsgericht Siegburg urteilt: Keine Diskriminierung bei Nichteinstellung aus gesundheitlichen Gründen

Das Arbeitsgericht Siegburg hat in einem Fall, in dem es um die Rücknahme einer Einstellungszusage für einen schwerbehinderten Bewerber ging, entschieden. Im Mittelpunkt der Verhandlung stand die Frage, ob die Nichteinstellung aufgrund eines ärztlichen Gutachtens eine Diskriminierung darstellt (Az.: 3 Ca 1654/23 ). Stadt zieht Jobzusage an diabetischen Bewerber zurück – Klage wegen Diskriminierung Ein schwerbehinderter Bewerber, der an Diabetes leidet, bewarb sich Anfang 2023 bei einer Stadtverwaltung für eine Ausbildung zum Straßenwärter. Seine Schwerbehinderung gab er dabei offen an. Er erhielt eine vorläufige Zusage, die jedoch von den Ergebnissen einer ... weiter lesen

Arbeitsrecht Nebenbeschäftigung durch Detektei aufgedeckt – was Arbeitgeber jetzt beachten müssen

Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und -geber ist wichtig, Vertrauen allein reicht aber oft nicht aus. Zu den häufigsten Zwischenfällen gehört die Ausübung einer nicht genehmigten Nebentätigkeit durch den Arbeitnehmer. Grundsätzlich ist der Hauptarbeitgeber verpflichtet, einen Nebenjob zu gewähren, sofern die eigenen Interessen davon nicht betroffen sind. So muss der Arbeitnehmer weiterhin mit seiner vollen Arbeitskraft verfügbar sein und darf nicht in konkurrierenden Betrieben arbeiten. Heimlich ausgeführt ist eine Nebentätigkeit nicht erlaubt. Die Aufdeckung erfolgt regelmäßig durch erfahrene Wirtschaftsdetektive, aber was passiert dann?  ... weiter lesen

Arbeitsrecht Verwaltungsgericht Hannover bestätigt Entlassung von Polizeikommissar-Anwärterin

Ein aktuelles Urteil des Verwaltungsgerichts Hannover (Az. 2 B 512/24; 2 A 5953/23 ) bekräftigt die Entlassung einer Polizeikommissar-Anwärterin aufgrund ihrer polizeikritischen Äußerungen in sozialen Netzwerken. Diese Entscheidung unterstreicht die Bedeutung der Neutralität und des Mäßigungsgebots im Beamtenverhältnis. Polizeianwärterin wegen kritischer Äußerungen in sozialen Medien entlassen Im Zentrum des Rechtsstreits stand eine angehende Polizeikommissarin, gegen die die Niedersächsische Polizeiakademie eine Entlassungsverfügung erließ. Ausschlaggebend waren diverse Äußerungen in sozialen Medien, die als kritisch gegenüber der Polizei ... weiter lesen

Arbeitsrecht Verwaltungsgericht bestätigt Entlassung von Polizeikommissar auf Probe

Die Entlassung eines Polizeikommissars aus dem Probebeamtenverhältnis durch das Land Rheinland-Pfalz wurde vom Verwaltungsgericht Koblenz als gesetzeskonform bestätigt (Az. 5 K 733/23.KO ). Der Fall betraf einen Beamten auf Probe, der aufgrund von diskriminierenden und gewaltverherrlichenden Inhalten, die er in WhatsApp-Chatgruppen geteilt hatte, entlassen wurde. Polizeikommissar nach WhatsApp-Skandal entlassen: Charakter fraglich Nach seiner Laufbahnprüfung im Jahr 2021 wurde der Betroffene als Einsatzsachbearbeiter in der Bereitschaftspolizei eingestellt. Während seines Vorbereitungsdienstes teilte er in verschiedenen WhatsApp-Gruppen Bilddateien mit ... weiter lesen

Ihre Spezialisten