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Längere Wartezeiten bei der Briefzustellung

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(1 Bewertung)15.04.2025 Verwaltungsrecht

Der Bundestag hat am 18. Juli 2024 die Novellierung des Postgesetzes verabschiedet. Zukünftig erhält die Deutsche Post mehr Zeit für die Zustellung von Briefen, wobei gleichzeitig eine höhere Zuverlässigkeit angestrebt wird. Gleichzeitig wird sich die Zustelldauer für Briefe deutlich verlängern. Die Deutsche Post schätzt, dass dies ab Januar 2025 für Konsumenten spürbar wird. 

Inkrafttreten der neuen Briefzustellungspolitik

Das Gesetz zur Modernisierung des Postrechts ist am Tag nach seiner Verkündigung, also am 19. Juli 2024mit dem Ziel in Kraft getreten, den Zeitdruck bei der Briefzustellung zu verringern. Damit sollten 95% aller Briefe erst nach 3 Werktagen beim Empfänger landen. Bis zum Zeitpunkt der neuen Regulierung mussten 80% der Briefe am nächsten Werktag und 95% am übernächsten Werktag zugestellt sein. Es gilt – vor allem für Behörden - eine Übergangsfrist bis zum 01. Januar 2025, die ihnen Zeit geben sollen, um die nötigen Anpassungen vorzunehmen. 

Gründe für die Änderung der Zustelldauer

Die bisherigen Regelungen stammen aus den 1990er-Jahren und es bedurfte grundlegender Reformen, da das Briefvolumen stark zurückgegangen ist. Der steigende Kostendruck und strukturelle Veränderungenerfordern unter anderemauch das Geschäftsmodell der Briefzustellung neu zu konzipieren. Eine wichtige Maßnahme dazu istdie vom Gesetzgeber beschlossene Verlängerung der Zustellzeiten, diehelfen soll, die Kosten zu reduzieren.Eine Maßnahme, diemit weitreichenden Konsequenzen für den Service, den der Postdienstleister seinen Kunden bietet, verbunden ist. 

Fakten und Ausgangslage

  • Die Sendungsmenge sank 2023 um 5,6% auf rund 12,6 Milliarden Briefe.
  • Perspektivisch wird mit einem weiteren Rückgang auf 25-30% der historischen Spitzenwerte gerechnet.
  • Die wachsende Konkurrenz durch digitale Kommunikation verschärft die Situation. 

Geplante Maßnahmen seitens des Postdienstleisters

Die Deutsche Post wird weiterhin daran arbeiten, um die Wartezeiten bei der Briefzustellung - trotz der Gesetzesänderung - kundenfreundlich zu gestalten. Dazu sind folgende Maßnahmen geplant: 

  • Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung: Künftig will die Post Kosten senken, indem sie auf Inlandsflüge zur Briefbeförderung verzichtet. Dies soll nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch umweltfreundlicher sein.
  • Verbesserte Logistik: Die logistischen Abläufe, um die Zuverlässigkeit der Zustellung zu erhöhen, müssen weiterhin optimiert werden. Der Einsatz moderner Technologien und effizienterer Routenplanung kann diese Absicht unterstützen. 
  • Die Umsetzung der neuen Zustellfristen wird schrittweise erfolgen, um eine reibungslose Anpassung der Betriebsabläufe zu gewährleisten.
  • Fokus auf Nachhaltigkeit: Die Maßnahmen zur Reduzierung von Inlandsflügen und die Verbesserung der logistischen Effizienz sind auch Teil eines größeren Ziels, die Umweltbelastung zu verringern und nachhaltigere Praktiken zu fördern.

Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Qualität und Zuverlässigkeit der Briefzustellung zu verbessern, auch wenn die Verbraucher vorübergehend längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.

Auswirkungen auf Kunden und Geschäftspartner durch längere Wartezeiten bei der Briefzustellung

Die geplante Änderung der Zustellzeiten hat unterschiedliche Auswirkungen auf die verschiedenen Stakeholder. 

  • Für Kunden könnte die längere Zustellzeit insbesondere dann problematisch sein, wenn dringende Dokumente oder wichtige Geschäftskorrespondenz verschickt werden müssen.
  • Auch der E-Commerce-Sektor, der auf rasche und zuverlässige Lieferungen angewiesen ist, könnte durch die Anpassungen beeinträchtigt werden.
  • Auf der anderen Seite könnten Geschäftspartner und Großkunden, die ihre Versandvolumina und -rhythmen langfristig planen, in der Lage sein, sich relativ schnell auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen. 
  • Tipp:In manchen Fällen könnte die frühzeitige Kommunikation und Planung sogar dazu führen, dass die Anpassungen reibungslos in die bestehenden Geschäftsprozesse integriert werden.
  • Verbraucherschützer haben bereits kritisiert, dass die Deutsche Post damit eine zentrale Infrastrukturleistung weiter ausdünnt.

Als mögliche Alternativen für Kunden, die auf schnelle Zustellungen angewiesen sind, bieten sich Kurierdienste oder digitale Kommunikationslösungen an. Auch die Deutsche Post selbst hat angekündigt, ihre Expressdienste auszubauen und zu optimieren, um diesen Bedarf zu decken.

Foto: © Sascha 1806 - Fotolia.com

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