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Mit Franchise zum eigenen Café - das müssen Gründer wissen

Ein eigenes Café eröffnen - für viele ist das ein lang gehegter Traum. Doch neben kreativen Ideen und Leidenschaft für Kaffee spielen auch rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte eine entscheidende Rolle. Wer sich für ein Franchise entscheidet, kann von einem erprobten Geschäftsmodell profitieren, sollte sich jedoch intensiv mit den Vertragsbedingungen auseinandersetzen. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten, welche Fallstricke gibt es, und worauf sollte man bei einem Franchisevertrag achten?

Die Rechtslage beim Franchising in Deutschland

In Deutschland gibt es kein spezielles Franchiserecht. Stattdessen stützen sich Franchiseverträge auf verschiedene gesetzliche Regelungen. Unter anderem auf Regelungen aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), dem Handelsgesetzbuch (HGB) und dem Wettbewerbsrecht. Franchisenehmer sind rechtlich gesehen selbstständige Unternehmer und keine Angestellten des Franchisegebers. Das bedeutet: Sie tragen das unternehmerische Risiko selbst und müssen sich an steuerliche sowie gewerberechtliche Vorschriften halten. Gleichzeitig verpflichten sie sich, die Vorgaben des Franchisegebers einzuhalten - von der Markenführung bis hin zu bestimmten Betriebsabläufen.

Inhalte eines Franchise-Vertrags - worauf sollte geachtet werden?

Der Franchisevertrag ist die Grundlage der Zusammenarbeit zwischen Franchisegebern und Franchisenehmern. Er legt fest, welche Rechte und Pflichten beide Seiten haben. Eine gründliche Prüfung des Vertrags durch einen Anwalt für Franchise- und Vertragsrecht ist empfehlenswert.

Besonders wichtig sind folgende Punkte des Vertrags:

  • Markennutzung: Der Franchisenehmer darf den Markennamen und das Logo des Franchisegebers verwenden.
  • Schulungen und Unterstützung: Viele Franchisegeber bieten Schulungen zu Betriebsführung, Buchhaltung oder Marketing an.
  • Gebühren: Neben einer Einstiegsgebühr fallen oft laufende Lizenzgebühren oder Umsatzbeteiligungen an.
  • Einkaufsvorgaben: Häufig müssen Franchisenehmer Waren oder Zutaten ausschließlich vom Franchisegeber oder bestimmten Lieferanten beziehen.
  • Gebietsschutz: Manche Franchiseverträge garantieren, dass in einem bestimmten Gebiet keine weiteren Franchisepartner zugelassen werden.
  • Vertragslaufzeit und Kündigungsrechte: Franchisenehmer sollten genau prüfen, wie lange sie vertraglich gebunden sind und unter welchen Bedingungen eine vorzeitige Kündigung möglich ist.

Chancen und Risiken eines Franchise-Cafés

Ein Franchisekonzept bietet viele Vorteile. Einer davon ist, dass es sich hierbei um ein erprobtes Geschäftsmodell mit klaren Strukturen handelt. Das Café muss nicht von Grund auf selbst aufgebaut werden. Außerdem genießen bekannte Franchise-Unternehmen bereits einen guten Ruf, was den Start erleichtert. Viele Franchisegeber übernehmen überregionale Werbemaßnahmen, von denen alle Partner profitieren. Ebenfalls vorteilhaft ist die Unterstützung bei der Gründung. Von der Standortanalyse bis zur Erstausstattung bieten viele Franchisegeber eine umfassende Unterstützung.

Jedoch birgt das Konzept auch Risiken. Franchisenehmer müssen sich an die Vorgaben des Franchisegebers halten, was unternehmerische Freiheiten einschränken kann. Die Vertragsbindung ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Lange Vertragslaufzeiten können problematisch sein, falls das Geschäft nicht erfolgreich läuft. Außerdem fallen neben den Franchisegebühren oft weitere Kosten für Miete, Personal und Marketing an. Hohe Mietkosten können beispielsweise vermieden werden, wenn ein eigenes Café mit Coffee-Bike eröffnet wird. Franchisenehmer setzen bei diesem Konzept auf mobile Verkaufsstände, die flexibel eingesetzt werden können - sei es in Innenstädten, auf Märkten oder bei Events. Dadurch besteht die Möglichkeit, immer auf hochfrequentierten Plätzen unterwegs zu sein und das finanzielle Risiko durch lange teure Mietverträge wird umgangen. Zudem wird das Bike nur gemietet und nicht gekauft, was die Einstiegskosten und das Risiko weiterhin minimiert.

Gewerbliche und steuerliche Pflichten beim Café-Betrieb

Neben den Vorgaben des Franchisegebers gibt es weitere gesetzliche Anforderungen, die jeder Café-Betreiber beachten muss:

  • Gewerbeanmeldung: Eine Gewerbeanmeldung bei der zuständigen Stadt oder Gemeinde ist Pflicht.
  • Gaststättenerlaubnis: Falls alkoholische Getränke ausgeschenkt werden, ist eine Gaststättenkonzession erforderlich.
  • Hygienevorschriften: Das Gesundheitsamt kontrolliert, ob die Vorschriften des Infektionsschutzgesetzes eingehalten werden.
  • Buchhaltung und Steuern: Franchisenehmer müssen Umsatzsteuer, Gewerbesteuer und Einkommensteuer abführen. Eine Steuerberatung ist oft ratsam.
  • Mitarbeiterrechte: Wer Angestellte beschäftigt, muss arbeitsrechtliche Vorgaben, Mindestlohnregelungen und Sozialversicherungsbeiträge beachten.
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