Handelsrecht und Gesellschaftsrecht

Negative Bewertungen bei Google & Co löschen

08.09.2020
 (1)

Google, Kununu, Jameda oder sonstige Bewertungsportale – wer ein bislang noch unbekanntes Unternehmen beauftragen möchte, verschafft sich heutzutage anhand von Bewertungen zunächst online einen ersten Eindruck. So sind positive Kundenstimmen als wertvolles Wirtschaftsgut für jedes Unternehmen zu betrachten. Die Schattenseite: Negative Bewertungen können zum Businessverhinderer werden. Besonders ärgerlich ist es, wenn mögliche Neukunden durch eine ungerechtfertigte oder schlicht unzutreffende Rezension abgeschreckt werden. Deswegen werben viele Online-Agenturen mittlerweile damit, solche Bewertungen löschen zu lassen. Doch leider scheitern diese ersten Löschversuche in vielen Fällen und dann wird es für das betroffene Unternehmen erst richtig kompliziert.

Online-Bewertungen: Beweispflicht des Verfassers

Enthalten Online-Bewertungen falsche Tatsachenbehauptungen, sind sie rechtlich angreifbar. Der Verfasser einer Rezension muss also nicht nur die Richtigkeit seiner Bewertung nachweisen, sondern auch, dass er mit dem Unternehmen und dessen Services oder Produkten überhaupt in Kontakt gekommen ist. Negative Bewertungen werden meistens in emotional aufgeladener Stimmung verfasst, deshalb sind sie sachlich nicht immer ganz korrekt. Das macht sie angreifbar.

Bewertungen löschen: Online-Agentur, ja oder nein?

Online-Agenturen werben inzwischen gerne damit, ungerechtfertigte negative Rezensionen in Bewertungsportalen wie Google im Auftrag ihrer Kunden löschen zu lassen. Die Erfolgsquote soll dabei angeblich zwischen 80 und 90 Prozent liegen. Doch häufig funktioniert das Löschen der Bewertungen über eine Agentur nicht, denn sie kann nur den ersten und einfachsten Schritt für die Löschung einleiten. Scheitert der erste Versuch, kann die Agentur in der Regel nichts mehr tun. Doch für das zu Unrecht bewertete Unternehmen fangen die Probleme dann erst an, denn solche Fehlversuche verringern die Erfolgsaussichten für eine außergerichtliche Lösung drastisch. Haben die Rechtsabteilungen der Bewertungsportale nämlich einmal die Entscheidung getroffen, die Bewertung nicht zu löschen, wird diese nur selten revidiert. Der erste Löschungsversuch muss direkt erfolgreich sein.

Auf Focus Online erklärt die Anwaltskanzlei Lenné, warum die Herangehensweise der Agenturen oft scheitert und wieso betroffene Unternehmen besser auf einen erfahrenen Anwalt setzen sollten.

Diesen Artikel bewerten
Über den Autor

Guido Lenné
Rechtsanwalt • Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht
Max-Delbrück-Str. 18
51377 Leverkusen

Telefon: 0214 90 98 40 0


Diesen Rechtsanwalt bewerten
Vereinbaren Sie hier eine Rechtsberatung zum Artikel-Thema:
Kontaktieren Sie hier Fachanwalt Guido Lenné:
* Pflichtfeld
Ja, ich willige ein, dass meine im „Kontaktformular“ eingetragenen personenbezogenen Daten zum Zwecke der Angebotsvermittlung per Fax und E-Mail an den zu kontaktierenden Anwalt übermittelt und gespeichert werden. Diese jederzeit widerrufliche Einwilligung sowie die Verarbeitung und Datenübermittlung durch Dritte erfolgen gem. unserer Datenschutzerklärung.
Kontaktieren
Weitere Artikel der Redaktion zum Thema
Handelsrecht und Gesellschaftsrecht Umgang mit Zahlungsausfällen im Handel mit EU-Partnern

Handelsgeschäfte innerhalb der EU können für zusätzliche Umsätze für ein Unternehmen sorgen oder die Grundlage einer Unternehmung darstellen. Allerdings besteht im EU-Ausland auch ein etwas größeres Risiko für Zahlungsausfälle, denn die offenen Forderungen lassen sich oftmals nicht so einfach eintreiben wie bei Handelspartnern innerhalb Deutschlands. Wer sich gegen die Risiken wappnen möchte, sollte seine rechtlichen Möglichkeiten kennen. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die rechtlichen Schritte und zeigt Unternehmern auf, welche Maßnahmen sie präventiv und bei einem tatsächlichen Zahlungsausfall eines Handelspartners im EU-Ausland ergreifen können.  ... weiter lesen

Handelsrecht und Gesellschaftsrecht Bundesgerichtshof regelt Offenlegung von Google-Betriebsgeheimnissen

In einem aktuellen Urteil vom 20. Februar 2024, Aktenzeichen KVB 69/23 , hat der Kartellsenat des Bundesgerichtshofs entschieden, inwieweit das Bundeskartellamt vertrauliche Informationen von Google, die als Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse gelten, in einem Kartellverwaltungsverfahren gegenüber Wettbewerbern offenlegen darf. Bundeskartellamt kontra Google: Streit um Automotive Services eskaliert Im Mittelpunkt steht eine Auseinandersetzung zwischen dem Bundeskartellamt und Google bezüglich der Google Automotive Services (GAS), einschließlich Google Maps, Google Play und Google Assistant, die Google nur gebündelt an Fahrzeughersteller lizenziert. Das ... weiter lesen

Handelsrecht und Gesellschaftsrecht Kleingewerbe anmelden: So geht man vor

Viele Menschen träumen von der Selbstständigkeit . Wer sich selbstständig macht, kann eigene Ideen verwirklichen, seine Leidenschaft ausleben und sich seine Zeit frei einteilen. Ein Traum, der auch Schattenseiten hat. Unbezahlter Urlaub, umfassende rechtliche und steuerliche Verpflichtungen sowie ein unregelmäßiges Einkommen sind einige Nachteile von Selbstständigen. Um das Risiko zu minimieren, entscheiden sich viele Menschen dafür, ein Kleingewerbe anzumelden und sich neben dem Hauptberuf selbstständig zu machen. Ein Kleingewerbe kann allerdings auch hauptberuflich ausgeübt werden. Eine Statistik aus dem Vorjahr zeigt: 2022 wurden allein 673.500 Gewerbeanmeldungen ... weiter lesen

Handelsrecht und Gesellschaftsrecht Kleingewerbe anmelden – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wer ein Unternehmen gründen möchte, der muss hierfür zwangsläufig ein Gewerbe beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Dies ist selbst dann der Fall, wenn der Selbstständige noch überhaupt keinen Umsatz generiert. Daher muss sich jeder angehende Unternehmer mit dieser Thematik beschäftigen.  Die Anmeldung eines Kleingewerbes Unabhängig davon, ob die Selbstständigkeit haupt- oder nebenberuflich ausgeübt werden soll, besteht die Pflicht einer Gewerbeanmeldung. Dabei ist die Gewinnerzielungsabsicht entscheidend. Wer einer Tätigkeit dauerhaft nachgeht und langfristig mit dieser Tätigkeit Gewinn erwirtschaften möchte, der kommt um eine Anmeldung beim Gewerbeamt ... weiter lesen

Ihre Spezialisten