Ratgeber: Arbeitsrecht

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Arbeitsrecht Verdachtsanhörung: dreiwöchige Fristverlängerung wegen behaupteter Überlastung des Arbeitnehmeranwalts?
19.09.2023

Bei einer sog. Verdachtskündigung ist Kündigungsgrund nicht die erwiesene Pflichtverletzung, sondern "nur" der dringende Verdacht. Deswegen stellt die Rechtsprechung besondere Voraussetzungen für die Verdachtskündigung auf. U.a. ist zwingend eine vorherige Anhörung des Arbeitnehmers durchzuführen. Der Beitrag geht der Frage nach, wie Arbeitgeber auf ein im Rahmen der Verdachtsanhörung gestelltes Fristverlängerungsersuchen des Arbeitnehmers reagieren können/sollten, das nur mit der behaupteten Arbeitsüberlastung seines Rechtsanwalts begründet wird. Typischer Fall Auf Arbeitgeberseite entsteht der  ... weiter lesen

Arbeitsrecht Hausverbot gegen Betriebsratsvorsitzenden rechtswidrig

Frankfurt/Main (jur). Arbeitgeber können gegen einen Betriebsratsvorsitzenden kein Hausverbot wegen eines vermeintlich strafbaren Handelns aussprechen. Werde dem Betriebsrat der Zutritt zum Betrieb verweigert, stelle dies eine nach dem Betriebsverfassungsgesetz rechtswidrige Behinderung der Betriebsratsarbeit dar, entschied das Hessische Landesarbeitsgericht (LAG) in Frankfurt am Main in einem am Montag, 4. September 2023, bekanntgegebenen Beschluss (Az.: 16 TaBVGa 97/23).  Im konkreten Fall ging es um ein Catering-Unternehmen für Fluggesellschaften, welches unter anderem am Frankfurter Flughafen tätig ist. Als der Betriebsratsvorsitzende Unterlagen im Vorzimmer der ... weiter lesen

Arbeitsrecht Aufhebungsvertrag oder Kündigung: Was ist besser? – Übersicht der Vor- und Nachteile

Bestehen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern Unstimmigkeiten, bieten viele Arbeitgeber einen sogenannten Aufhebungsvertrag an. Mit seiner Hilfe können sich beide Parteien voneinander trennen, ohne die gesetzlichen Kündigungsfristen einzuhalten. Durch den Aufhebungsvertrag können für beide Seiten verschiedene Vorteile, aber auch Nachteile entstehen. Daher sollte die Möglichkeit stets im Einzelfall geprüft werden. Was ist aber nun besser: Ein Aufhebungsvertrag oder eine Kündigung? Dies soll im Folgenden geklärt werden. Auflösungsvertrag oder Kündigung: Bedeutung und Unterschied Der Aufhebungsvertrag soll das Arbeitsverhältnis möglichst ohne Streit beenden. Er ... weiter lesen

Arbeitsrecht Altersgrenze von 70 für Notare keine Altersdiskriminierung

Karlsruhe (jur). Mit 70 Jahren dürfen Notare nicht mehr Notare sein. Die in der Bundesnotarordnung enthaltene Altersgrenze stellt keine verbotene Altersdiskriminierung dar und dient dem legitimen Zweck, den Berufsstand zu verjüngen und jüngeren Notaren eine Chance zu geben, entschied der Senat für Notarsachen des Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe in einem am Mittwoch, 23. August 2023, bekanntgegebenen Urteil (Az.: NotZ(Brfg) 4/22). Damit stehe die Altersgrenze auch mit EU-Recht im Einklang.  Im konkreten Fall wird der Kläger, ein Anwaltsnotar dieses Jahr 70 Jahre alt. Mit Erreichen der vorgeschriebenen Altersgrenze müsste er seine Notartätigkeit aufgeben. ... weiter lesen

Arbeitsrecht Abfindung als freiwillige vs. verpflichtende Leistung seitens des Arbeitgebers

Bei einer regulären Kündigung besteht nicht automatisch ein Anspruch auf Entschädigung. Anders sieht es aus, wenn es um eine Abfindung bei betriebsbedingter Kündigung geht. Diese Art wird ausgesprochen, wenn der Arbeitsplatz aus wirtschaftlichen Gründen wegfällt und es keine Alternative innerhalb des Unternehmens gibt. Die am wenigsten schutzbedürftige Person (soziale Gesichtspunkte), kann dann seitens des Arbeitgebers entlassen werden. Wird das Arbeitsverhältnis regulär gekündigt, besteht kein Anspruch auf eine Abfindung, sie wird aber in vielen Fällen trotzdem gezahlt. Warum ist das so? Arbeitnehmer haben grundsätzlich die Möglichkeit, gegen eine Kündigung ... weiter lesen

Arbeitsrecht Erzbistum Köln muss sich an Gleichbehandlungsgrundsatz halten

Köln (jur). Auch ein kirchlicher Arbeitgeber muss den Gleichbehandlungsgrundsatz beachten und ist an der jahrelang gelebten Praxis der Übernahme von leitenden Mitarbeitern in ein beamtenähnliches Dienstverhältnis gebunden. Dies hat das Landesarbeitsgericht (LAG) Köln in einem am Mittwoch, 9. August 2023 bekanntgegebenen Urteil vom Vortag entschieden (Az.: 4 Sa 371/23).  Die Klägerin, eine seit 2002 im Erzbistum Köln in leitender Funktion tätige Mitarbeiterin, bekam damit recht. Nach der damals geltenden „Ordnung für Leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Generalvikariats und der angeschlossenen Dienststellen sowie des Offizialrates und des Katholisch ... weiter lesen

Arbeitsrecht Tarifliche Corona-Sonderzahlung gibt es auch in Altersteilzeit

Erfurt (jur). Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen in der Freistellungsphase ihrer Altersteilzeit nicht auf eine einmalige tarifliche Corona-Sonderzahlung verzichten. Kommt es nach den tariflichen Bestimmungen nicht auf die tatsächlich zu einem bestimmten Stichtag ausgeübte Arbeitsleistung an, sondern auf den Anspruch auf ein Arbeitsentgelt an, darf die Corona-Sonderzahlung nicht verweigert werden, entschied das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt in einem am Dienstag, 8. August 2023, verkündeten Urteil (Az.: 9 AZR 132/22). Da sich die durchschnittliche Arbeitszeit während der Altersteilzeit verringere, verringere sich auch die Höhe der Sonderzahlung entsprechend.  ... weiter lesen

Arbeitsrecht Faschismusvergleich: Kündigung der Referentin für Rundgangführungen in der KZ-Gedenkstätte Dachau ist wirksam

Das Landesarbeitsgericht München hat mit Urteil vom 18.07.2023 zum Aktenzeichen 7 Sa 71/23 entschieden, dass die wegen eines Faschismusvergleichs ausgesprochene Kündigung wirksam ist. Aus der Pressemitteilung des LAG München vom 18.07.2023 ergibt sich: Die 1954 geborene Klägerin war bei einer vom Freistaat Bayern errichteten Stiftung des öffentlichen Rechts seit Januar 2019 als Referentin für Rundgangführungen in der KZ-Gedenkstätte Dachau mit € 450,00 brutto beschäftigt. Zweck der Beklagten ist es, die Gedenkstätten als Zeugen für die Verbrechen des Nationalsozialismus, als Orte der Erinnerung an die Leiden ... weiter lesen

Arbeitsrecht Wann können Polizeibeamten aus dem Dienst entlassen werden?

Entlassung eines Polizeibeamten auf Widerruf bei Zustimmung zu Internetbeiträgen der „Neuen Rechten“ Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat mit Beschluss vom 27. Juli 2023 zum Aktenzeichen OVG 4 S 11/23 die Entscheidung der Polizei Berlin, einen 21-jährigen Kriminalkommissaranwärter aus dem Beamtenverhältnis auf Widerruf zu entlassen, für rechtmäßig erklärt und den Antrag des Polizeibeamten auf Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes abgelehnt. Aus der Pressemitteilung des OVG Berlin-Brandenburg Nr. 18/23 vom 27.07.2023 ergibt sich: Die Dienstbehörde hatte festgestellt, dass der ... weiter lesen

Arbeitsrecht Mutterschutzlohn richtet sich regelmäßig nach Durchschnittsverdienst

Hannover (jur). Die Höhe des Mutterschutzlohns hängt auch beim Erhalt von Provisionen regelmäßig von dem durchschnittlichen Arbeitsentgelt der letzten drei Monate vor Beginn der Schwangerschaft ab. Nur wenn während eines ärztlichen Beschäftigungsverbots fällig gewordene Provisionen höher als der berechnete Durchschnittslohn sind, können nur diese ausbezahlt werden, entschied das Landesarbeitsgericht (LAG) Niedersachsen in Hannover in einem Montag, 3. Juli 2023, bekanntgegebenen Urteil (Az.:1 Sa 702/22).  Nach dem Gesetz können schwangere Frauen, die vor Beginn und nach Ende der gesetzlichen Mutterschutzfristen wegen eines Beschäftigungsverbotes nicht arbeiten ... weiter lesen

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