Familienrecht

Scheidung: Was aus rechtlicher Sicht beachtet werden muss

21.09.2022
 (10)
Zuletzt bearbeitet am: 10.07.2023

Eine Scheidung ist eine große Belastung für die ganze Familie. Gerade aus finanziellen Aspekten ist es von großer Bedeutung, die jeweiligen Interessen abzusichern. Dies geht nach gesetzlichen Maßgaben nur über einen Anwalt im Bereich des Familienrechts. Dieser kann gerichtlich etwaige Ansprüche durchsetzen oder Ansprüche gegen den Beklagten abwehren. 

Was gilt es bei einer Scheidung zu beachten?

Zunächst ist zu beachten, dass eine Scheidung leider nicht selten vorkommt. Im Jahr 2021 wurden 357 800 Ehen geschlossen. 142 800 wurden wieder geschieden. Diese Statistik ergibt sich aus der Studie des statistischen Bundesamts. Eine Scheidung bedeutet jedoch nicht zwangsweise, dass ein Rechtsstreit das gängige Resultat ist. Es könnte nämlich sein, dass Ehepartner sich vorher durch einen Ehevertrag gesichert haben.

Ist dies nicht der Fall, ergeben sich mögliche rechtliche Ansprüche, Forderungen und eventuelle Unterhaltsansprüche. An dieser Stelle ist es nötig, anwaltliche Beratung einzuholen, sodass es nicht zu großen Streitigkeiten kommt und eine kostengünstige und schnelle Scheidung erfolgen kann. 

Welche Besonderheiten gibt es bei der Scheidung?

Eine Scheidung zieht sich teilweise über Jahre und kostet alle Streitbeteiligten viel Geld. Dabei kann es viel einfacher sein, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Dies ist bei einer einvernehmlichen Scheidung der Fall. Dabei kann ein Fachanwalt alle nötigen rechtlichen Informationen an den Mandanten weiterleiten und auf diesem Wege für eine Einigung sorgen. Die Besonderheit bei einer einvernehmlichen Scheidung besteht darin, dass so nicht nur die Kosten gesenkt werden, sondern dies schon in wenigen Wochen oder Monaten erfolgen kann. Dabei sollte jedoch stets beachtet werden, dass die Ehepartner sich jeweils von einem Anwalt beraten lassen. Denn bei einer lediglich einseitigen Beratung, weil Anwaltskosten vermieden werden sollen, können noch mehr Kosten entstehen.

Eine weitere Besonderheit ist die sogenannte Online-Scheidung. Dabei können alle nötigen Angaben und Informationen per Mail an den Rechtsanwalt geleitet werden, der dann beim zuständigen Familiengericht die Scheidung beantragt. Etwaige Informationen über den Gang des Verfahrens der Antragstellung können leicht online beim Anwalt eingeholt werden. Dadurch kann die Scheidung noch effektiver und effizienter erfolgen. Sollte das Verfahren aber rechtlich kompliziert sein, empfiehlt Klaus Jakob Schmid, Rechtsanwalt aus Dachau, eine persönliche Beratung, damit keine Fehlkommunikation erfolgt. 

Foto: (c) kmit / stock.adobe.com

Quelle: RA Klaus Jakob Schmid, Dachau

Diesen Artikel bewerten
Über den Autor





Weitere Artikel der Redaktion zum Thema
Familienrecht Wechsel zu neuen Pflegeeltern orientiert sich am Kindeswohl

Karlsruhe (jur). Über Jahre „gewachsene Bindungen“ zwischen Pflegeeltern und einem aufgenommenen Kind schließen einen Wechsel in eine andere Pflegefamilie nicht aus. Denn wird mit dem Wechsel des Kindes zu anderen Pflegeeltern eher dessen Kindeswohl gewährleistet, wird das Grundrecht der ursprünglichen Pflegeeltern auf Schutz der Familie nicht verletzt, entschied das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe in einem am Donnerstag, 7. September 2023, veröffentlichten Beschluss (Az. 1 BvR 1088/23). Auf das ebenfalls im Grundgesetz verankerte Elterngrundrecht könnten Pflegeeltern sich nicht berufen.  Konkret ging es um ein fünfjähriges Kind mit ... weiter lesen

Familienrecht Scheidung wegen Täuschung oder Zwangsehe ist nicht dasselbe

Karlsruhe (jur). Wenn ein Ehepaar übereinstimmend die Scheidung will, müssen die Familiengerichte gegebenenfalls auch den Grund näher prüfen. Denn ob es um eine Zwangsehe oder um eine arglistige Täuschung geht, kann wichtig etwa für spätere Unterhaltspflichten sein, betonte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe in einem am Donnerstag, 24. August 2023, veröffentlichten Beschluss zu einem Paar aus Afghanistan (Az.: XII ZB 274/21).  Das Paar hatte Ende 2018 in Afghanistan geheiratet. Der Mann lebte zu diesem Zeitpunkt bereits in Deutschland, die Frau kam im Februar 2020 nach. Schon im Juni 2020 wollten beide Eheleute die Trennung. Über den Grund waren sie sich ... weiter lesen

Familienrecht Nach Trennung der „Herrchen“ kann „Umgangsrecht“ greifen

Frankenthal (jur). Nach der Trennung eines Paares muss der gemeinsam angeschaffte Hund nicht automatisch auf ein Herrchen oder Frauchen verzichten. Vielmehr haben beide Miteigentümer das Recht, „auch nach Ende der Partnerschaft an dem gemeinsamen Eigentum teilhaben zu können“ entschied das Landgericht Frankenthal in einem am Dienstag, 30. Mai 2023, bekanntgegebenen Urteil (Az.: 2 S 149/22). Es gefährde auch nicht das Tierwohl des Hundes, wenn jedem Partner abwechselnd ein zweiwöchiges „Umgangsrecht“ eingeräumt wird.  Im Streitfall hatten sich die Partner einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft aus dem Landkreis Bad Dürkheim gemeinsam einen ... weiter lesen

Familienrecht Kind bleibt auch nach erfolgreicher Vaterschaftsanfechtung deutsch

Lüneburg (jur). Nach einer erfolgreichen Vaterschaftsanfechtung muss das betroffene Kind nicht rückwirkend die deutsche Staatsangehörigkeit wieder verlieren. Auch wenn sich nach der Geburt herausstellt, dass der eigentliche Vater ein Ausländer ist, sieht das Gesetz in einem solchen Fall nicht ausdrücklich den Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit vor, urteilte am Donnerstag, 25. Mai 2023, das Oberverwaltungsgericht (OVG) Niedersachsen-Bremen in Lüneburg (Az.: 13 LC 287/22).  Damit bleibt ein 2019 geborenes Mädchen weiterhin Deutsche. Die ausländische Mutter hatte vor der Geburt des Kindes einen Deutschen geheiratet. Nach dem Staatsangehörigkeitsgesetz ... weiter lesen

Ihre Spezialisten