Was ist ein Anlegeranwalt?
Ein Anlegeranwalt ist ein Rechtsanwalt, der sich auf die Durchsetzung der Rechte von Geldanlegern spezialisiert hat. Dies umfasst z.B. Aktionäre, Anteilsinhaber an Investmentfonds und Teilhaber an Anlagegesellschaften. Ein Anlegeranwalt betätigt sich auf den Gebieten des Kapitalmarktrechts bzw. des Bankrechts.
Warum Anlegeranwälte?
Immer wieder verlieren Geldanleger ihr Erspartes, weil sie Anlagebetrügern „auf den Leim“ gehen, die vielfach in Form seriös wirkender Unternehmen auftreten. Auch bei Geldanlagen, die von bekannten Geldinstituten angeboten werden, kommt es oft zum Streit – z.B. über unzureichende Beratungen der Kunden. Hier gibt es eine Fülle von Rechtsvorschriften etwa über Informationspflichten. Ein Anlegeranwalt kann in diesen Fällen oft helfen – er hat das hochspezialisierte Fachwissen dafür. Dazu muss er sich eingehend mit Kapitalanlageprodukten befassen, die so konzipiert sind, dass sie gerade nicht allgemeinverständlich sein sollen. Anlegeranwälte vertreten oft aus Prinzip nicht die andere Seite – die Anlageunternehmen, Kapitalanlagegesellschaften und Geldinstitute. Denn dies würde ihre Glaubwürdigkeit beeinträchtigen. Oft vertreten Anlegeranwälte eine Vielzahl von Klienten, die sich durch das gleiche Unternehmen bzw. dieselbe Geldanlage geschädigt fühlen.
Entwicklung
Die Anzahl der Schadensfälle durch Geldanlagen nimmt immer stärker zu. Ein einziges Anlagemodell kann eine fünfstellige Anzahl von Geschädigten hervorrufen.
Kritikpunkte
Anlegeranwälte sind teilweise auch der Kritik ausgesetzt. Sie bedienen sich oft werbewirksamer Großveranstaltungen und einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit, um nicht nur einzelne, sondern viele bzw. alle mit einem bestimmten Anlageprodukt unzufriedenen Anleger als Klienten zu gewinnen. Kritiker bemängeln oft, dass Anlegeranwälte sich zu sehr als Anwälte im Dienste des Verbraucherschutzes darstellen. Auch sind im Einzelfall zweifelhafte Methoden der Werbung angewendet worden – etwa gezieltes Anrufen von Anlegern eines bestimmten Anlageproduktes anhand von Adressenmaterial aus Prozessakten. Solche Fälle sollten jedoch nicht dazu dienen, eine ganze anwaltliche Fachrichtung zu diskreditieren. Anleger, die sich im Rahmen einer Investition um ihr Geld betrogen oder von Finanzdienstleistern falsch beraten fühlen, sollten sich vor der Entscheidung für eine Anwaltskanzlei jedoch zunächst über die Kanzlei der Wahl so umfassend wie möglich informieren.
Rechtsbereiche
Für die Tätigkeit eines Anlegeranwalts sind Kenntnisse in verschiedenen komplexen Rechtsgebieten sinnvoll. Dazu gehören:
Wer beaufsichtigt das Geldanlagegeschäft?
Die staatliche Aufsicht über Geldanlagegeschäfte hat in Deutschland die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) inne.
Gesetzliche Vorschriften
Wichtigstes Gesetz in diesem Bereich ist das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB), welches zum 22.07.2013 in Kraft getreten ist. Das KAGB trifft Regelungen über Investmentvermögen und Kapitalverwaltungsgesellschaften. Es verstärkt die Möglichkeiten der BaFin, gegen unseriöse Investmentgeschäfte vorzugehen und macht diverse Geschäftstätigkeiten von einer besonderen Erlaubnis abhängig.
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EInführung in das Thema: Nach einem Urteil des BGH (III ZR 143/12) soll ein entgangener Gewinn (vorliegend bei einer Kapitalanlage), der mit einem Zinssatz zu berechnen ist, den Streitwert einer Rechtssache (nicht mehr) erhöhen, weil er eine Nebenforderung der Hauptsache sei. Diese Nebenforderung ist damit im Rahmen eines Beschwerdeverfahrens auch nicht als Beschwer zu berücksichtigen. Vorliegend war alleine durch diesen Umstand die Mindestbeschwer von 20.000,00 € nicht erreicht worden. Der Beschwerdeführer wollte sich mit der Beschwerde (gemäß § 26 Nr. 8 EGZPO) gegen einen Beschluss nach des OLG Dresden nach § 522 ZPO zur Wehr setzen. Der Senat hatte sich hier der neueren Rechtsprechung des XI. Zivilsenats an (vgl. BGH, Beschlüsse vom 8. Mai 2012 - XI ZR 261/10, NJW 2012, 2446 Rn....
weiter lesenLG Bonn (1. Zivilkammer), Urteil vom 23.10.2019 – 1 O 322/19 Das LG Bonn hat entschieden, dass eine nachträgliche Begleichung einer Forderung durch den Gläubiger erst nach einer zulässigen Mitteilung an die Schufa kein überwiegendes Interesse des Gläubigers am Schutz seiner personenbezogenen Daten begründet, die einen Anspruch auf Widerruf der Mitteilung an die Schufa begründen würden. Der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung wurde zurückgewiesen. Das Gericht hat den Streitwert auf 10.000 Euro festgesetzt. OLG Celle, Urteil vom 19.12.2013 – 13 U 64/13 Das Gericht hat dem Beklagten verurteilt, die Weitergabe der Daten des Klägers an die Schufa zu unterlassen und es ebenfalls zu unterlassen, dem Kläger mit der Meldung seiner...
weiter lesenKunden der ING-DiBa aufgepasst! Sie sind Inhaber einer VISA-Card und Ihnen wurden Beträge durch Sie nicht autorisiert abgebucht? Dann stehen Ihre Chancen gut, das abverfügte Geld von der ING erstattet zu bekommen. Dies gelang uns jüngst im Rahmen nicht autorisierter Kreditkartenverfügungen. Alle abverfügten Beträge wurden letztenlich erstattet. Unsere Mandantin ist hoch erfreut. Rechtsanwaltskanzlei MPH Legal Serivces, Rechtsanwalt Dr. Martin Heinzelmann, LL.M.
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