In unserer heutigen Ausgabe möchte ich Sie informieren über Ansprüche aus einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung und Wissenswertes zu der Frage eines Klageverfahrens gegen den Versicherer.
Wenn der Fall der Berufsunfähigkeit eingetreten ist, ist es besonders wichtig, dass der Versicherer die von ihm versprochene Leistung auch tatsächlich kurzfristig erbringt.
Daran hapert es aber häufig. Der Versicherer lässt sich erst einmal ein langes Formular ausfüllen, was aufwendig ist und entsprechend Zeit in Anspruch nimmt.
Danach wird der Versicherer ärztliche Berichte einholen, was Wochen bis Monate dauern kann.
Ebenfalls werden Berichte bei Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern angefordert.
Dann hält der Versicherer es vielleicht für erforderlich, ein medizinisches Gutachten einzuholen, was wiederum Monate in Anspruch nimmt.
Der ganze Vorgang dauert nicht selten ein Jahr oder länger.
Wovon der Berufsunfähige zwischenzeitlich leben soll, interessiert den Versicherer nicht.
Eines Tages wird die Leistungsprüfung jedoch beendet und es kann sein, dass der Versicherer die Leistung ablehnt, obwohl der Anspruch tatsächlich besteht.
Der nächste Schritt für den Versicherten wäre dann die Einreichung einer Klage gegen den Versicherer.
Ein solches Klageverfahren ist kostenintensiv, wobei das meistens noch nicht einmal das größte Problem ist, denn häufig müssen Rechtsschutzversicherer für diese Kosten aufkommen.
Sollten keine ausreichenden Geldmittel für die Klageeinreichung erforderlich sein, kann auch Prozesskostenhilfe beantragt werden.
Schlimmer für den Versicherten ist jedoch, dass Berufsunfähigkeitsprozesse oft lange Laufzeiten haben.
Das insbesondere, wenn mehrere Erkrankungen vorliegen oder noch Fragen – etwa im Bereich von angeblichen Vorerkrankungen – bestehen.
Ein Berufsunfähigkeitsprozess kann sich über Jahre erstrecken und geht auch nicht selten über zwei Instanzen.
Nach dem gewonnenen Prozess erhält der Versicherte zwar die vereinbarte Leistung zuzüglich Zinsen, jedoch bekommt er hiervon über Jahre nichts und lebt in der Ungewissheit, ob das Verfahren denn auch einen guten Ausgang nehmen wird.
Aus diesen Gründen sollte alles versucht werden, um die Versicherungsleistung zu erhalten, ohne einen Prozess durchführen zu müssen.
Hierbei sollte qualifizierte anwaltliche Hilfe in Anspruch genommen werden, damit Sie dem Versicherer auf Augenhöhe begegnen und die Möglichkeiten zur Durchsetzung der eigenen Rechte genutzt werden können.
Den Versicherern sind die in diesem Bereich spezialisierten und versierten Kanzleien nämlich in der Regel bekannt.
Darüber hinaus versuchen die Versicherer oftmals, möglichst viele Informationen darüber zu gewinnen, ob die beauftragte Kanzlei als Gegner ernstzunehmen ist.
Sollte der Versicherer die von Ihnen beauftragte Kanzlei als ernstzunehmenden Gegner einstufen, steigen hierdurch Ihre Chancen, dass der Versicherer sich dazu durchringt, die Versicherungsleistung doch noch zu erbringen.
Sollten Sie weitere Informationen zu diesem Thema wünschen, dann schauen Sie sich bitte die weiteren Teile unseres videopodcasts an oder informieren Sie sich direkt bei uns.