Die Fachanwaltschaft Steuerrecht war eines der ersten Fachanwaltschaften in Deutschland. Seit 1960 haben Rechtsanwälte die Möglichkeit, Fachanwalt für Steuerrecht zu werden. Laut einer Statistik der Bundesrechtsanwaltskammer vom Jahr 2011 gibt es bundesweit insgesamt 4.615 Fachanwälte für Steuerrecht. Davon sind 717 Rechtsanwältinnen.
Das deutsche Steuerrecht ist dem öffentlichen Recht zuzuordnen und gilt als sehr komplex und undurchsichtig. In erster Linie wird im Steuerrecht die Festsetzung und Erhebung von Steuern durch den Staat geregelt. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang die Abgabenordnung, die wesentliche Vorschrift des Steuerrechts. Auch diverse Vorschriften über die Finanzgerichtsbarkeit sind Bestandteil des Rechtsgebietes.
Hat sich ein Rechtsanwalt dazu entschlossen Fachanwalt zu werden, dann muss er einen Fachanwaltslehrgang besuchen. Ein Fachanwaltslehrgang im Steuerrecht beschäftigt sich umfassend mit sämtlichen steuerlichen Angelegenheiten. Dazu gehören insbesondere die Buchführung und das Bilanzwesen von juristischen Personen. Aber auch das Abgabenrecht, sowie die Grundzüge des Steuerstrafrechts, das Verbrauchersteuerrecht und das internationale Steuerrecht sind ein wichtiger Bestandteil des Fachanwaltslehrgangs Steuerrecht.
Neben diesen theoretischen Kenntnissen muss der Teilnehmer auch praktische Nachweise erbringen. Gemäß der Fachanwaltsordnung müssen insgesamt 50 steuerrechtliche Fälle bearbeitet worden sein. Des Weiteren ist jedoch erforderlich, dass es bei diesen 50 steuerrechtlichen Fällen, um mindestens zehn rechtsförmliche Verfahren gehandelt hat. Nur wenn der Rechtsanwalt diese praktischen Nachweise erbringen kann, so wird er Fachanwalt für Steuerrecht.
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Jetzt Profil anlegenDer Bundesfinanzhof (BFH) hat mit Urteil vom 16.09.2024 (Az. III R 36/22 ) klargestellt, dass auch Dienstleistungsunternehmen gewerbesteuerliche Hinzurechnungen für gemietete Werbeträger hinnehmen müssen, sofern diese bei fiktivem Eigentum zum Anlagevermögen zählen würden. Streit um gewerbesteuerliche Hinzurechnung Die Klägerin, ein Dienstleistungsunternehmen, nutzte im Rahmen von Sponsoringmaßnahmen, Plakat- und Mobilwerbung diverse Werbeträger. Die beauftragten Werbevermittlungsagenturen waren zumeist nicht die Eigentümer der genutzten Werbeflächen wie Wände, Säulen oder Verkehrsmittel. Das zuständige Finanzgericht (FG) entschied zunächst zugunsten der Klägerin. Es argumentierte, dass die Werbeaufwendungen keiner Hinzurechnung nach § 8 Nr. 1 Buchst. d GewStG unterlägen, da die Werbeträger nicht...
weiter lesenAb dem 1. Januar 2025 gilt für Unternehmen in Deutschland im B2B-Bereich die E-Rechnungspflicht. Diese Regelung zielt darauf ab, den Rechnungsverkehr transparenter zu gestalten. Viele Unternehmen stehen damit jedoch vor der Herausforderung, sicherzustellen, dass ihre E-Rechnungen ab diesem Zeitpunkt auch tatsächlich den Vorgaben des Gesetzgebers entsprechen. Wir erläutern, was Compliance in diesem Kontext bedeutet, welche technischen Anforderungen bei der E-Rechnung erfüllt werden müssen und welche Sicherheits- und Archivierungspflichten zu beachten sind. Was bedeutet Compliance und warum ist sie wichtig? In einfachen Worten formuliert bedeutet Compliance, dass Unternehmen sicherstellen, dass sie alle relevanten Gesetze, Vorschriften und internen Richtlinien einhalten. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem...
weiter lesenHannover (jur). Für das Parken auf einem Hotelparkplatz kann das Finanzamt in der Regel nicht die volle Umsatzsteuer kassieren. Jedenfalls dann, wenn mit den Gästen keine ausdrückliche Vereinbarung über das Parken getroffen wird, ist es als Nebenleistung zur Übernachtung der reduzierten Umsatzsteuer von nur sieben Prozent unterworfen, heißt es in einem am Mittwoch, 18. Juni 2014, bekanntgegebenen Urteil des Niedersächsischen Finanzgerichts (FG) in Hannover (Az.: 5 K 273/13). Es gab damit einem Hotelier aus Niedersachsen recht. Wie üblich hatte er das Frühstück seiner Gäste sowie die Nutzung des Fitness- und Saunabereichs zum Umsatzsteuer-Regelsatz von 19 Prozent abgerechnet, die Übernachtungen mit dem verminderten Satz von sieben Prozent. Ein Prüfer des...
weiter lesenSchildern Sie Ihr Problem ausführlich und erhalten innerhalb von Sekunden eine kostenlose KI-Ersteinschätzung:
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