Die Fachanwaltschaft Medizinrecht gibt es seit 2006 in Deutschland. Mittlerweile sind laut einer Statistik der Bundesrechtsanwaltskammer über die Entwicklung der Fachanwaltschaften 1.052 Fachanwälte in dem Rechtsgebiet zugelassen. Von diesen 1.052 Fachanwälten sind es 340 Frauen. Damit beträgt die Frauenquote in der Fachanwaltschaft Medizinrecht circa 30%.
Das deutsche Medizinrecht regelt unter anderem die rechtlichen Beziehungen und Haftungsansprüche zwischen Patienten und Ärzte. Darüber hinaus enthält es Vorschriften über die Honorierung von Kassen- und Privatpatienten. Auch die Approbationsordnung, die sich vor allem mit der Ausbildung von Medizinern beschäftigt, ist Gegenstand des Rechtsgebietes.
Hat sich ein Rechtsanwalt entschieden Fachanwalt für Medizinrecht zu werden, dann muss er einen Fachanwaltslehrgang absolvieren. Der Fachanwaltslehrgang für Medizinrecht dient dazu, besondere materielle Kenntnisse zu sammeln. Inhaltlich wird insbesondere die zivilrechtliche, sowie die strafrechtliche Haftung von Ärzten behandelt. Hinzukommend werden die Grundzüge des Arzneimittel- und Medizinproduktrechts, sowie das Berufsrecht der Heilberufe gelehrt.
Nach Abschluss des Kurses muss der Rechtsanwalt zusätzliche praktische Kenntnisse erbringen. Gemäß der Fachanwaltsordnung ist erforderlich, dass der Anwalt mindestens 60 Fälle bearbeitet haben muss. Von diesen 60 Fällen müssen 15 Fälle rechtsförmliche Verfahren gewesen sein, wobei 12 Fälle gerichtlicher Natur gewesen sein müssen. Kann der Rechtsanwalt sowohl die theoretischen-, als auch die praktischen Kenntnisse nachweisen, dann bekommt er den Fachanwaltstitel für das Rechtsgebiet Medizinrecht verliehen.
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Jetzt Profil anlegenKassel (jur). Schwer kranke Patientinnen und Patienten können nach einem Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) leichter mit innovativen, noch nicht dem medizinischen Standard entsprechenden Therapien behandelt werden. Weist die Studienlage bei der neuen Methode auf das Potenzial einer effektiven Behandlung hin und scheide die Standardtherapien im konkreten Fall aus oder sei sie mit schweren Nachteilen verbunden, kann die Krankenkasse zur Kostenübernahme der neuen Therapie verpflichtet sein, urteilten am Dienstag, 13. Dezember 2022, die Kasseler Richter (Az.: B 1 KR 25/20 R). Als Beleg für das Potenzial der neuen Behandlungsmethode ist es danach nicht erforderlich, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) oder ein unabhängiges Institut wie das IQWIG diese entsprechend schon bewertet hat. Hintergrund des...
weiter lesenKassel (jur). Ärzte können ihre Einzelpraxis nicht als Kapitalgesellschaft führen. Die „Arzt GmbH“ ist zumindest für die Behandlung von Kassenpatienten gesetzlich schlicht nicht vorgesehen, urteilte am Mittwoch, 15. August 2012, das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel (Az.: B 6 KA 47/11 R). Abweichende Sonderregelungen für Medizinische Versorgungszentren seien sachlich gerechtfertigt und nicht übertragbar. Konkret wies das BSG damit einen Psychotherapeuten aus Rheinland-Pfalz ab. Er hatte gemeinsam mit seiner Ehefrau in Birmingham eine Kapitalgesellschaft in Form einer britischen Limited gegründet. Das Gründungskapital betrug zweimal 50 britische Pfund. Auf diese Limited sollte seine vertragspsychotherapeutische Zulassung übergehen. Nach Angaben seines Rechtsanwalts kam die...
weiter lesenDepressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Depressionen können jeden treffen. Dass Depression kein Tabuthema mehr ist, zeigen auch viele Beispiele prominenter Sportler, Robert Enke ist da kein Einzelfall mehr. Der Fußball-Nationalspieler versteckte seine Krankheit bis zuletzt. Auch heute noch braucht es oftmals sehr viel Mut, psychische Erkrankungen öffentlich zu machen. Nach den Angaben der Stiftung der Deutschen Depressionshilfe erkranken im Laufe eines Jahres ca. 5,3 Millionen Menschen an einer unipolaren oder anhaltenden depressiven Störung. Etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann ist im Laufe des Lebens von einer Depression betroffen. Frauen erkranken also zwei- bis dreimal so häufig an einer Depression wie...
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