Ein Feuer entsteht oft unbemerkt. Die Bewohner des Hauses, der Wohnung befinden sich im tiefen Schlaf und merken von der Gefahr erst dann, wenn es schon zu spät ist. Deshalb ist die Anbringung von Rauchmeldern bzw. Brandmelder eine, im Gefahrenfall bei Rauchentwicklung lebensrettende Maßnahme. In ihrer Rauchkammer ist eine Diode eingesetzt. Dies haben auch die Länder erkannt und schreiben sukzessive den Einbau dieser Alarmgeräte vor. Rauchmelder retten Leben, ihr Leben!
Verantwortlichkeit für die Installation der Rauchmelder
Rauchmelder (© Eisenhans –stock.adobe.com)Im Grunde genommen kann es nur der Eigentümer sein, der für den Einbau verantwortlich ist, da er der Verkehrssicherungspflicht unterliegt. Ein Mieter, Pächter oder zeitweiliger Benutzer hat kein Einspruchsrecht. Er ist verpflichtet die Räumlichkeiten für die Installation zu öffnen.
In Anlagen, die in Mehrheitsbesitz sind, entscheidet die Gemeinschaft mittels Mehrheitsbeschlusses. Der Einbau selbst kann nicht verweigert werden. Stimmt ein Besitzer dagegen, muss er den Einbau zulassen und den zugewiesenen Kostenanteil übernehmen.
Die Wahl der Geräte und Art der Installation obliegt dem Vermieter. Der Mieter muss auch dem Wunsch des Vermieters nachkommen, bestehende Anlagen, die er davor auf Eigeninitiative eingebaut hat, zu ersetzen. Ein Kostenersatz ist rechtlich nicht vorgesehen. Analog gilt dies auch für Wohnungseigentümer.
Der Grund liegt darin, dass die einheitliche Ausstattung spätere Wartungsarbeiten erleichtert und damit die Sicherheit des gesamten Gebäudes erhöht. Der Einbau sollte, damit eine spätere Haftbarmachung im Schadenfall vermieden wird, durch einen Techniker erfolgen.

Regelungen in den einzelnen Ländern
In den verschiedenen Ländern sind die Vorschriften/Normen für Rauchmelder und die Rauchmelderpflicht in den entsprechenden Bauordnungen geregelt. Inhaltlich gibt es hinsichtlich der Anwendungsnorm geringfügige Unterschiede.
Land Regelung |
Pflicht seit / |
Anbringung erforderlich |
Verantwortlich |
Baden-Württemberg Regelung: §15 Abs.7 LBO Württemberg |
22.07.2013 *)
|
Schlaf- und Kinderzimmer; Flure, Treppen, die innerhalb von Wohnungen, Fluchtwege sind. |
**) Unmittelbarer Besitzer (Bewohner/Mieter) für die Betriebsbereitschaft; der Eigentümer |
|
|||
Bayern Regelung: §46 Abs.4 BayBO |
01.01.2013*)
|
Schlaf- und Kinderzimmer; Flure die Rettungswege sind |
**) |
|
|||
Berlin Regelung: §48 Abs. 4 Berliner Landesbauordnung |
1.1.2017 für Neubauten ab 2021 für bestehende Wohnungen |
Aufenthaltsräume, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, ausgenommen Küchen und 2. Flure |
Mieter oder sonstige Nutzungsberechtigte; Eigentümer |
|
|||
Brandenburg Regelung: § 48 Abs. 4 BbgBO |
01.07.2016 *) Bestand bis 31.12.2020 |
Fluren, die als Rettungswege dienen, alle Aufenthaltsräume, ausgenommen Küchen |
**) |
|
|||
Bremen Regelung: §48 Abs. 4 LBauOHB |
2013 / 2015*)
|
Schlaf und Kinderzimmer; Flure, die als Rettungswege dienen |
**) |
|
|||
Hamburg Regelung: §45 Abs. 6 HBauO |
Dezember 2010: *)
|
Schlafräume, Kinderzimmer; Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen |
**) |
|
|||
Hessen Regelung: §13 Abs. 5 HBO |
Dezember 2014 *)
|
Schlaf- und Kinderzimmer; Flure, die als Rettungswege dienen |
**) |
|
|||
Mecklenburg-Vorpommern Regelung: §48 Abs. 4 LBauO M-V |
Dezember 2009 *)
|
Schlafräume, Kinderzimmer; Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen |
**)
|
|
|||
Niedersachsen Regelung: §44 Abs. 5 NBauO |
Dezember 2015 *) |
Schlaf- und Kinderzimmer; Flure, die als Rettungswege dienen |
Aktueller Bewohner, unabhängig ob Mieter oder Eigentümer |
|
|||
Nordrhein-Westfalen Regelung: §49 Abs.7 BauO N-W |
2013 / 2017: alle Wohnungen und Wohnhäuser |
Schlafräume, Kinderzimmer; Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen |
Unmittelbarer Besitzer / Eigentümer |
|
Rheinland-Pfalz: Regelung: §44 Abs.8 LBauO |
2012 *) |
Schlaf- und Kinderzimmer; Flure, die als Rettungswege dienen |
Unmittelbarer Besitzer / Eigentümer |
|
|||
Saarland Regelung: §46 Abs.4 LBO |
31.12.2016, alle Wohnungen und Wohnhäuser |
Schlafräume, Kinderzimmer; Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen |
Unmittelbarer Besitzer / Eigentümer |
|
|||
Sachsen Regelung: §47 Abs.4 SächsBO |
Januar 2016 Neubauten und bauaufsichtlich relevanten Umbauten |
Schlafzimmer und Fluren, die zu Schlafzimmern führen, sofern es keine andere Art automatischer Rauchmelder gibt |
Bewohner, unabhängig ob Mieter oder Eigentümer |
|
|||
Sachsen-Anhalt Regelung: §47 Abs.4 BauO LSA |
Dezember 2015*) |
Schlafräume, Kinderzimmer; Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen |
Bewohner, unabhängig ob Mieter oder Eigentümer |
|
|||
Schleswig-Holstein Regelung: §49 Abs. 4 LBO |
Dezember 2010*) |
Schlafräume, Kinderzimmer; Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen |
**) |
|
|||
Thüringen |
2008 Neubauten, genehmigungs-pflichtige Umbauten; 31.12.2018: Bestandsbauten |
Schlafräume, Kinderzimmer; Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen |
Bewohner, unabhängig ob Mieter oder Eigentümer |
*): Neubau, genehmigungspflichtiger Umbau Bestandsbau
**) Unmittelbarer Besitzer (Bewohner/Mieter) für die Betriebsbereitschaft; der Eigentümer
Wie werden Rauchmelder richtig installiert, welche Arten sind zu empfehlen?
Rauchmelder Montage (© photophonie–stock.adobe.com)Es hängt vom Fabrikat und der Ausführung ab. Jedes Gerät muss eine sogenannte CE-Kennzeichnung aufweisen, damit sie in Europa in den Verkehr gebracht werden dürfen. Das CE-Kennzeichen sieht folgend aus:
- die Jahreszahl (letzte beide Ziffern), an dem die Serie in Verkehr gebracht wurde: EN 14606:2005
- Zeichen des Händlers, samt Adresse
- Nummer der Leistungserklärung, die zum Produkt gehört
- Kennnummer der Stelle, die die technische Bewertung als Rauchmelder ausgestellt hat
- die Bezeichnung "Rauchmelder" als festgelegten Verwendungszweck
- Typenbezeichnung und Chargennummer, abgesetzt vom CE-Zeichen, sowie andere technische Angaben wie Ablauf der Nutzungsdauer, Herstellungsdatum, Wechsel der Batterien, etc.
Es schadet aber nicht, wenn die Qualität des Rauchmelders durch das VDS-Prüfzeichen oder Q-Zertifizierung zusätzlich bestätigt wird. VDS geprüfte Melder werden regelmäßig kontrolliert. Diese Geräte werden vom TÜV und den Feuerwehren bevorzugt empfohlen.
Die Anbringung des Rauchmelders erfolgt regelmäßig an der Decke des Raumes, möglichst in der Mitte der Zimmerdecke. Der Abstand zur Wand sollte mindestens einen halben Meter betragen. Bei Dachschrägen wird der Rauchmelder ca. 50 cm unterhalb des höchsten Punktes montiert.
Die Montage in der Nähe von Luftschächten oder Klimaanlagen ist zu vermeiden. Abziehender Rauch oder die Zugluft des Klimagerätes können einen Fehlalarm auslösen.

In welchen Räumen besteht eine Pflicht zur Installation?
Im Folgenden erfahren Sie, in welchen Räumen die Installation von Rauchmeldern verpflichtend ist.
Rauchmelder in Wohn- und Schlafräumen sowie Kinderzimmer
Auf alle Fälle sind in Wohn- und Schlafräumen und in Kinderzimmern Rauchmelder zu installieren. Die Anbringungspflicht ist wiederum in den Landesbauordnungen geregelt. Zusätzlich werden sie noch in Fluren angebracht, vor allem dann, wenn es sich um Fluchtwege handelt.
Bad und Küche
Wenig Sinn machen Rauchmelder in Bad und Küche. In diesen Räumen würde aufsteigender Wasserdampf oder Küchendunst zu permanenten Fehlalarmen führen. Viele Brände entstehen in Küchen und wenn Sie dieses Risiko absichern möchten, dann greifen Sie zu einem Gerät, das auf Hitzeentwicklung sensibler reagiert, als auf Rauch.

Müssen diese Rauchmeldegeräte gewartet werden?
Das hängt wiederum von der Gesetzgebung der Länder ab. In einigen Länder ist die Pflicht für Wartung zu sorgen, dem Mieter auferlegt, in anderen dem Eigentümer. Als Richtschnur gilt: Wer für den Einbau zuständig ist, ist auch für die periodische Wartung verantwortlich. Die einzelnen Regelungen sind den jeweiligen Landesbauordnungen zu finden. Wenn sich dort kein Hinweis findet, ist grundsätzlich der Vermieter zuständig.
Funktionstest Rauchmelder (© schulzie–stock.adobe.com)Die Wartung selbst ist in der DIN 14676 geregelt. Staubfreiheit der Öffnungen ist wesentlich, ein Probealarm bezeugt die Funktionsfähigkeit. Die sicherste Variante ist, einen Techniker zu beauftragen, der die Wartung vornimmt. Eigene Wartung kann im Schadensfall zu Haftungsproblemen führen.
Zudem gibt es noch Wärmemelder, die auch als Thermo- oder Thermodifferentialmelder bzw. allgemein als Hitzemelder bezeichnet werden. Diese detektieren nicht Rauch sondern Hitze, und sind kein Ersatz für Rauchwarnmelder. Solche Geräte sollten in der Regel lediglich als wertvolle Ergänzung gesehen werden, welche in denjenigen Räumen installiert werden, in denen Rauchmelder nicht eingesetzt werden können.
Für eine schnelle und saubere Rauchmeldermontage gibt es Magnetpads und Klebepads zum Befestigen, deren Durchmesser in Zentimeter der gängigen Norm entspricht. Im Allgemeinen informiert Stiftung Warentest im Rahmen der Testergebnisse auch über Rauchmelder.
Es gibt zudem auch Rauchmelder-Systeme für gehörlose und hörgeschädigte Menschen.
FAQ zu Rauchmelder
Was sind Rauchmelder?
Rauchmelder sind Sicherheitsgeräte, die entwickelt wurden, um Rauch in Innenräumen zu erkennen. Sie dienen dazu, frühzeitig auf Brände hinzuweisen und somit Leben und Eigentum zu schützen.
Sind Rauchmelder gesetzlich vorgeschrieben?
Ja, in den meisten Ländern und Bundesländern besteht eine gesetzliche Verpflichtung zur Installation von Rauchmeldern in Wohngebäuden. Die genauen Anforderungen können je nach Land und Region variieren. Es ist wichtig, die örtlichen Vorschriften zu prüfen, um sicherzustellen, dass Sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Wo sollten Rauchmelder installiert werden?
Rauchmelder sollten in allen Schlafzimmern, Fluren und Aufenthaltsräumen installiert werden. Es wird empfohlen, einen Rauchmelder pro Etage zu platzieren. Idealerweise sollten sie in der Nähe von Schlafbereichen angebracht werden, da dies die frühzeitige Warnung ermöglicht, selbst wenn sich Türen zwischen dem Brandherd und den Personen im Haus befinden.
Wie funktionieren Rauchmelder?
Rauchmelder verwenden verschiedene Technologien, um Rauch zu erkennen. Die gebräuchlichsten Arten sind optische Rauchmelder und ionische Rauchmelder. Optische Rauchmelder nutzen eine Lichtquelle und einen Detektor, um Rauchpartikel zu erkennen. Ionische Rauchmelder verwenden radioaktive Teilchen, um die Veränderung der elektrischen Leitfähigkeit in der Luft zu messen, die durch Rauch verursacht wird.
Sind Rauchmelder wartungsfrei?
Nein, Rauchmelder erfordern regelmäßige Wartung, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren. Dazu gehört das regelmäßige Überprüfen der Batterie und das Entfernen von Staub oder Schmutz, der die Sensoren beeinträchtigen könnte. Es wird empfohlen, die Bedienungsanleitung des Herstellers zu lesen, um genaue Anweisungen zur Wartung zu erhalten.
Welche Vorteile bieten Rauchmelder?
Rauchmelder bieten mehrere Vorteile, darunter:
- Sicherheit: Rauchmelder warnen frühzeitig vor Bränden und ermöglichen eine schnellere Evakuierung.
- Lebensrettung: Sie können Leben retten, indem sie Menschen rechtzeitig vor gefährlichem Rauch und Feuer warnen.
- Eigentumsschutz: Rauchmelder können Schäden an Immobilien minimieren, indem sie einen Brand rechtzeitig erkennen und die Feuerwehr alarmieren.
- Versicherungsvorteile: In einigen Fällen bieten Versicherungsunternehmen Rabatte auf die Prämien für Gebäudeversicherungen, wenn Rauchmelder installiert sind.