Wie formuliert man den Einleitungssatz in der Bewerbung richtig?

Von fachanwalt.de-Redaktion, letzte Bearbeitung am: 11. November 2023

„Hiermit bewerbe ich mich …“, ist wohl der meistgelesene Satz, den Personalverantwortliche in ihrem Job zu sehen bekommen. Wahrscheinlich auch der, der am wenigsten positive Wirkung erzeugt, denn schließlich handelt es sich um eine „Allerweltsfloskel“. Sie lässt auf wenig Originalität und Qualität schließen. Solche Bewerbungen wandern fast automatisch in die Schublade, die mit „Reserve“ beschriftet ist. Heutzutage ist Individualität gefragt, das Besondere, das jemand mitbringt. Der Einleitungssatz zur Bewerbung soll deshalb zeigen, dass Sie der Goldfisch im Haifischbecken sind. Damit motivieren Sie zum Weiterlesen und steigern Ihre Chancen um ein Vielfaches.

Wodurch sich gute Bewerbungen auszeichnen

Es fällt leichter, wenn Sie sich an Beispielen orientieren, die Ihnen bekannt sind: Wie ist ein Zeitungsartikel geschrieben, der Sie fesselt. Wie beginnt ein Buch, ein Aufsatz, um Sie zum Weiterlesen zu  motivieren.

Einleitungssatz in einer Bewerbung (© Stockfotos-MG / fotolia.com)
Einleitungssatz in einer Bewerbung (© Stockfotos-MG / fotolia.com)
Es sind vier einfache Regeln, die die Basis für eine erfolgreiche Bewerbung sein können. Im Verkauf spricht man von der sogenannten AIDA-Strategie. Sie kann nahezu 1:1 auch für Bewerbungsschreiben gelten:

  • Aufmerksamkeit gewinnen
  • Interesse wecken
  • D: Wunsch (desire) auslösen
  • Aktion setzen, handeln

Wenn die ersten Sätze spannend und innovativ gestaltet sind, erhöht dies die Aufmerksamkeit des Lesers und das Interesse an Ihrer Person steigt. Der Personalverantwortliche legt ihre Bewerbung nicht gleich zur Seite, sondern liest weiter.

In ihrem Text gehen Sie auf die Motivation ein, die Sie mitbringen, auf Ihre Qualifikationen, die exakt zur ausgeschriebenen Stelle passen. So wecken Sie die Überzeugung, dass Sie der beste Kandidat, die beste Kandidatin sind. 

Eine inspirierende Einleitung ist zwar keine Garantie dafür, dass Sie den Job bekommen, allerdings steigen Ihre Chancen um ein Vielfaches. Auch Personalverantwortliche unterliegen der Macht des „Ersten Eindrucks“. Bereits nach den ersten Zeilen entscheiden sie, ob es sich lohnt weiterzulesen oder ob Ihre Bewerbung im Fach „Absagen“ landet.

Aufbau eines klassischen Bewerbungsschreibens

Zwar gibt es im Internet eine Menge Vorlagen, die Sie kostenlos nutzen können, andererseits hat Ihre Bewerbung einen persönlichen Touch, wenn Sie sie selbst erstellen. Hier ein möglicher Aufbau:

  1. Von wem stammt die Bewerbung, wer ist der Absender. Position links oben mit Namen, Adresse, Telefonnummer, Mail. Bei mehrseitigen Schreiben können Sie die Angaben im Briefkopf platzieren, damit Sie sich auf jeder Seite wiederholen.
  2.  Auswahl einer Bewerbungsmappe (© Jeanette Dietl / fotolia.com)
    Auswahl einer Bewerbungsmappe (© Jeanette Dietl / fotolia.com)
    Wer ist der Empfänger, Adressat. Position links, ca. 7 cm von oben beginnend (bezogen auf A4): Firmenname, Ansprechpartner, Adresse.
  3. Wohnort, aktuelles Datum. Position rechts, auf Höhe des Adressaten.
  4. Grund der Bewerbung (Stelleninserat) oder Initiativbewerbung, ggf. Referenznummer angeben.
  5. Position unter dem Betreff, Fließtext, am besten mit Namen und Titel(n).
  6. Position unter Anrede, Fließtext. 
  7. Beschreibung, weshalb Sie der beste Bewerber, die beste Bewerberin sind. Nicht vergessen: Alles was Sie hier behaupten und darlegen, muss auch beweisfähig sein.
  8. Bezug zum Unternehmen: Was motiviert Sie bei genau diesem Unternehmen zu arbeiten.
  9. Danke für die Einladung zum Gespräch und Hinweis auf Erreichbarkeit für Rückfragen.
  10. CV, Zeugnisse, Ausbildungsnachweise, etc.
  11. Fügen Sie Ihrer Bewerbung ein aktuelles Foto bei.

So formulieren Sie einen perfekten Einstieg in Ihre Bewerbung

Allgemein gilt, dass Ihr Schreiben in kurzen, aber prägnanten Sätzen verfasst ist. Vor allem am Anfang sind „Bandwurmsätze“ zu vermeiden. Ein Überraschungs- oder Aha-Effekt gleich zu Beginn kann Interesse wecken, falsch formuliert erreichen Sie damit jedoch das genaue Gegenteil.

Verwenden Sie starke Verben und positive Beifügungen

 Mappen für Bewerbungsunterlagen (© 1aBilder / fotolia.com)
Mappen für Bewerbungsunterlagen (© 1aBilder / fotolia.com)
Mit solchen Wörtern machen Sie den Text lebhaft, ohne zu übertreiben:

  • begeisternd
  • erfrischend
  • faszinierend
  • grenzenlos
  • imposant, imponierend
  • kunstvoll
  • mit Leidenschaft

6 Regeln, mit denen Sie inspirierende Bewerbungen schreiben

Regel Nummer 1: Versetzen Sie sich beim Verfassen des Schreibers in die Rolle des Lesers, also in dem Fall in die des Personalverantwortlichen. Betrachten Sie Ihr Schreiben aus dieser Perspektive.

  • Regel Nummer 2: Ergibt sich fast automatisch, wenn Sie Regel Nummer 1 beachten. Switchen Sie von der „ICH“ -Formulierung (Ich bin …, ich kann …, ich habe …) zur „SIE“ -Ansprache (für Ihr Unternehmen ist es wichtig …, für Sie bedeutet das …,).
  • Regel Nummer 3: Überraschen Sie den Leser / die Leserin.
    • verzichten Sie auf Selbstverständlichkeiten: bin motiviert …, bin begeistert …, bin fleißig
    • nutzen Sie die sogenannte Meta-Ebene, wie z.B. „Diese Bewerbung ist anders, …“
    • bauen Sie kurze Anekdoten ein, „Story-Telling“ weckt Interesse, erzeugt Spannung
  • Regel Nummer 4: Wecken Sie die Neugier.
    • Verwenden Sie ungewöhnliche Worte: mit Elan, mit Leidenschaft, mit Hingabe
    • Formulieren Sie aktiv und verwenden Sie Verben statt Substantiven:
  • Substantiv
  • Verb

Ihr Stellenangebot hat eine Gültigkeit bis …

Ihr Angebot ist bis … gültig

Meine derzeitige Beschäftigung ist befristet

Ich bin derzeit befristet beschäftigt

Als ausgebildeter Techniker habe ich sehr viel Erfahrung

Ich bin ein gut ausgebildeter und erfahrener Techniker

Ich habe mein Studium mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften beendet

Ich habe das Studium der Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen

  • Zeigen Sie Emotionen: „Ich brenne für diesen Job, …“, ich bin begeistert von Ihren Produkten“, „ich stehe voll überzeugt hinter den Zielen des Unternehmens“ …
  • Bewerbung schreiben (© ehrenberg-bilder – stock.adobe.com)
    Bewerbung schreiben (© ehrenberg-bilder – stock.adobe.com)
    Regel Nummer 4:
    Seien Sie mutig, gehen Sie andere Wege und heben Sie sich ab:
    • treten Sie selbstbewusst und nicht als Bittsteller auf
    • erzählen Sie nicht nur, dass Sie der Beste sind, sondern belegen Sie es auch
    • vergessen Sie (manchmal) Tipps und Tricks und beschreiten eigene Pfade
  • Regel Nummer 5: Bauen Sie ein prägnantes Post-Skriptum (PS) am Ende der Bewerbung ein. Während der erste Eindruck zum Weiterlesen anregen soll, hat der letzte Eindruck die Funktion, Ihre Person möglichst lange und positiv in Erinnerung zu behalten.
  • Regel Nummer 6: Lassen Sie zudem Ihren Text von Verwandten, Freunden, Kollegen Korrekturlesen. In den meisten Fällen ist es tatsächlich so, dass Sie sich als Schreiber kaum in die Rolle des Lesers hineinversetzen können, darum zahlt sich so ein Umweg über „Testleser“ aus. Stellen Sie dazu folgende Fragen:
    • Motiviert Dich der Einstieg zum Weiterlesen?
    • Macht die Einleitung auf meine Person neugierig?
    • Welchen Eindruck hinterlasse ich bei Dir, nachdem Du das Schreiben gelesen hast

Einleitungssätze in der Bewerbung - Beispiele

Sie werden kaum den „perfekten Einleitungssatz“ finden, denn die Rahmenbedingungen sind immer unterschiedlich: Stelle, Branche, Region, Arbeitgeber. Ein guter Einleitungssatz geht auf mögliche Anknüpfungspunkte ein, auf Gründe, weshalb gerade Sie der beste Bewerber, die beste Bewerberin sind. Wenn es passend erscheint, dann kann in der Einleitung kurz auf das Wissen und die Erfahrung eingegangen werden. Ein perfekter Einleitungssatz in der Bewerbung …

  • … ist Ihre unverwechselbare Visitenkarte
  • … weckt das Interesse des Personalverantwortlichen in einzigartiger Weise
  • … regt zum Weiterlesen an
  • … macht neugierig auf den Bewerber / die Bewerberin
  • … spiegelt Ihre hohe Motivation wider
  • …überzeugt durch Qualität, zeigt von Professionalität und maximiert so Ihre Chancen den Job Ihrer Träume zu erhalten

Korrekte Anrede beim Einleitungssatz in der Bewerbung

Anrede in der Bewerbung (© lantapix – stock.adobe.com)
Anrede in der Bewerbung (© lantapix – stock.adobe.com)
Ein Bewerbungsschreiben unterstreicht Seriosität und Professionalität des Bewerbers. Das kann man bereits mit der Anrede untermauern. Die wenig optimale Version beginnt mit „Sehr geehrte Damen und Herren“. Falls der Name des Personalverantwortlichen nicht bekannt ist, dann recherchieren Sie im Internet oder rufen in dem Unternehmen an. In den meisten Fällen sind die Kontaktdaten bereits auf dem Job-Inserat angeführt. Die Standardformulierung lautet dann: „Sehr geehrter Herr, …“ oder „Sehr geehrte Frau, …“

Wahrscheinlich hat Ihr Ansprechpartner einen Berufstitel oder akademischen Grad. Führen Sie diese(n) unbedingt an. Dabei sind Diplom- und Doktorgrade dem Namen voranzustellen. Bachelor, Master, PhD sind hinter dem Namen anzuführen.

Beispiel 1 – wir kennen uns

„Sehr geehrter Herr Dr. …, seit Jahren bin ich treuer Kunde Ihres Unternehmens und kann deshalb sagen, wir kennen uns schon lange. Besonders angetan bin ich von der Produktlinie der Laufschuhe für Herren. Deshalb war ich von Ihrem Jobinserat sofort begeistert und freue mich auf eine inspirierende Tätigkeit in Ihrem Unternehmen.“

Beispiel 2 – persönlicher Kontakt

„Sehr geehrte Frau Mag. …, danke für den persönlichen Kontakt bei der Karriere-Messe im vergangenen Monat. In mir ist ein nachhaltig positiver Eindruck entstanden und ich bin hochmotiviert meine Erfahrung und Kenntnisse in Ihrem Unternehmen zur  vollen Entfaltung zu bringen.“

Beispiel 3 – Stellenanzeige

Stellenanzeige (© bluedesign – stock.adobe.com)
Stellenanzeige (© bluedesign – stock.adobe.com)
„Sehr geehrter Herr …, manchmal winkt einem das Schicksal zu und dann ist es an der Zeit mit beiden Händen die Gelegenheit zu ergreifen. Sie bieten schlicht und einfach gesagt meinen Traumjob an. Wie elektrisiert habe ich mich sofort daran gemacht, meine Bewerbung zu schreiben, denn ich möchte diese Chance für die Zukunft nicht verpassen.“

Beispiel 4 – Selbstbewusstsein

„Sehr geehrte Frau …, lesen Sie weiter, wenn künftig ein entscheidungsfreudiger und versierter Techniker zum Erfolg Ihres Teams beitragen soll, …“

Beispiel 5 – Storytelling

Sehr geehrter Herr Mag. …, von einem bekannten Erfolgstrainer hörte ich vor kurzem den Satz „Es muss im Leben um mehr gehen, als täglich einen Fisch zu fangen!“. Gleich darauf habe ich begonnen mich nach neuen beruflichen Perspektiven umzusehen und genau in dem Moment fällt mir Ihre Stellenanzeige ins Auge. Wenn das kein Wink des Schicksals ist, habe ich mir sofort gedacht und freue mich Ihnen nun meine Bewerbungsunterlagen zu übermitteln.

Beispiel 6 – gut Argumentieren

Sehr geehrte Frau Dr., in der Kürze liegt die Würze. Deshalb gleich zu Beginn die drei wichtigsten Argumente, die für mich als Bewerber um … sprechen:

  • 1.
  • 2.
  • 3.

Die Argumente müssen möglichst genau auf die im Stelleninserat beschriebene Position passen. In einer Zusammenfassung stellen Sie den Vorteil des Unternehmens dar, wenn Sie die Position bekleiden.

Was in einem Einleitungssatz einer Bewerbung keinesfalls vorkommen sollte

Immer wieder findet man Bewerbungen, in denen Sätze und Formulierungen enthalten sind, die Ihrer Karriere in diesem Unternehmen im Wege stehen. Diese gilt es unbedingt zu vermeiden. Einige Beispiele dazu:

  • Gestaltung der Bewerbung (© Paolese – stock.adobe.com)
    Gestaltung der Bewerbung (© Paolese – stock.adobe.com)
    Lassen Sie keine „protzigen“ Statements los, wie bspw. „Sie brauchen nicht weiterzusuchen, der beste Bewerber ist mit meiner Person bereits gefunden“. Solche Formulierungen zeugen zwar von einem gesunden Selbstbewusstsein, in dieser übertriebenen Form, kommt das meist nicht besonders gut an. Der Grat zwischen Selbstsicherheit und Prahlerei ist sehr schmal.
  • Phrasen und Allgemeinplätze, wie
    • Mit großem Interesse habe ich gelesen …
    • Hiermit bewerbe ich mich …
    • Ich nehme Bezug auf die inserierte Stelle …
    • Die Arbeitsagentur hat mich informiert, ….
  • Schreiben Sie nichts in den ersten Sätzen, was Sie später im Lebenslauf nicht belegen können.
  • Kopieren Sie keine vorgefertigten Texte aus dem Internet. Die Personalverantwortlichen sind sehr geübt darin, solche Kopien zu erkennen, da Sie meist aus Standardformulierungen und / oder Floskeln bestehen.
  • Verzichten Sie auf Konjunktive (Möglichkeitsform): „Ich würde mich sehr freuen, wenn ich meine Fähigkeiten in Ihrem Unternehmen einbringen dürfte. Ich könnte mit Sicherheit alle gestellten Aufgaben zu Ihrer Zufriedenheit erfüllen und würde mich dazu besonders anstrengen“. Damit vermitteln Sie einen unterwürfigen und unsicheren Eindruck. Keine besonders gute Basis, um einen neuen Job zu beginnen.

Wirksame Initiativbewerbungen - 2 Beispiele

Initiativbewerbungen sind Bewerbungen, die nicht auf eine konkrete Stellenausschreibung erfolgen. Wenn Sie ein Unternehmen gefunden haben, bei dem Sie künftig Karriere machen möchten, dann finden Sie zuerst den Ansprechpartner heraus (Personalchef, Personalverantwortlicher), damit Sie diesen in der Bewerbung persönlich ansprechen. Initiativbewerbungen sollten einen hohen Anteil an Kreativität aufweisen, um wahrgenommen zu werden.

Beispiel 1

Initiativbewerbung (© refresh(PIX) – stock.adobe.com)
Initiativbewerbung (© refresh(PIX) – stock.adobe.com)
„In einem Unternehmen Karriere zu machen, dass seit Jahrzehnten Kunden mit Qualität und Serviceorientierung begeistert, ist wohl der Traum jedes jungen Menschen. Ich habe während meiner Ausbildung und den Praxiszeiten bewiesen, dass ich diesen Grundsätzen ebenso folge. Eine Gemeinsamkeit, die sich weiter auszubauen lohnt. Ich freue mich, wenn Sie eine Möglichkeit sehen, mein Wissen und meine Erfahrung zu beiderseitigem Vorteil in Ihrem Unternehmen einzubringen.“

Beispiel 2

„In Ihrem Unternehmen ist ein hervorragendes Team am Arbeiten. Ich bin überzeugt, dass ich mit meinen Kompetenzen eine Bereicherung sein kann. Ausdauer, Genauigkeit, beste Expertise im Projektmanagement zeichnen mich fachlich und persönlich aus. Meine beiliegenden Unterlagen bieten Ihnen eine Übersicht über meine bisherigen Karriereschritte.

Besondere Bewerbungsfälle – Tipps und Hinweise

Nicht immer ist eine klare Stellenbeschreibung, ein Inserat, eine Ausschreibung, Anlass für eine Bewerbung. Hier finden Sie Hinweise zu den wichtigsten Anlassfällen.

Bewerbung als Berufseinsteiger

Nachdem das Studium absolviert, die Schule beendet, die Ausbildung abgeschlossen ist, folgt der Sprung „ins kalte Wasser“. Ein Arbeitgeber ist zu finden, bei dem Entwicklung und Aufstieg möglich sind, bei dem Ihre Kompetenzen (fachlich und persönlich) am besten zur Wirkung kommen. Was ist bei so einer Bewerbung zu beachten:

  • Beschreiben Sie Ihre, in Praxiszeiten oder Traineeprogrammen erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten und stellen Sie eine Verbindung zum Wunschunternehmen her.
  • Sprechen Sie den Personalverantwortlichen direkt darauf an, dass Sie sich über das Unternehmen informiert haben und der Überzeugung sind, dass Sie fähig sind beste Arbeit zu leisten.
  • Übermitteln Sie mit Ihren Bewerbungsunterlagen auch eventuelle Diplom- oder Abschlussarbeiten, die ein weiterer Beleg für Ihre Kompetenz sein können.
  • Stellen Sie den Kontakt zu Ihrem „Wunschunternehmen“ bereits während des Studiums her.
  • Bleiben Sie am Ball. Keine Antwort ist noch keine Absage. Beweisen Sie Hartnäckigkeit, denn auf die haben Sie vielleicht bei Ihren Kompetenzen hingewiesen.

Bewerbung, wenn Sie bereits Erfahrung in dem Beruf haben

Ebenso wie bei allen anderen Bewerbungen, gilt es die überzeugende Einstiegsformulierung zu finden. Beachten Sie dazu die Hinweise weiter oben im Text. Falls bereits persönliche Kontakte zum Unternehmen bestehen, sollten Sie diese am Beginn erwähnen.

In diesen Fällen werden die Verantwortlichen im Unternehmen Wert auf die tatsächlichen Fähigkeiten und Kenntnisse legen, deshalb sollten Sie diese in Ihrer Bewerbung besonders hervorheben und belegen.

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz

 Bewerbung Ausbildung (© Gina Sanders – stock.adobe.com)
Bewerbung Ausbildung (© Gina Sanders – stock.adobe.com)
Ausbildungsplätze sind begehrt und oft heiß umkämpft. Auch hier gilt, je schlüssiger Sie darstellen, dass der Platz für Sie zugeschnitten ist, ist bereits die „halbe Miete“. Versetzen Sie sich in die Lage des Personalverantwortlichen. Dadurch helfen Sie ihm, Sie und Ihre fachlichen und persönlichen Kompetenzen richtig einzuordnen und eine schnelle Entscheidung zu treffen. Je schneller er ein klares und stimmiges Bild von Ihnen hat, umso schneller bekommen Sie Ihre Antwort. Und auch bei Bewerbungen um Ausbildungsplätze gilt der Grundsatz der Hartnäckigkeit: So lange daran bleiben, bis Sie eine konkrete Antwort haben.

Bewerbung für ein duales Studium

Duale Studien sind stark nachgefragt. Überdurchschnittliche viele Schulabgänger interessieren sich dafür, die Konkurrenz ist dementsprechend hoch. Wiederum punkten Sie mit einem maßgeschneiderten Anschreiben.

Vorerst sollten Sie sich einen genauen Überblick über das gewünschte Unternehmen verschaffen, über die Hochschule und die Abläufe im Praxis- und Studienbetrieb. Nutzen Sie Recherchen im Internet, versuchen Sie aber auch persönliche Kontakte zu knüpfen. Mit all diesen Informationen sollte es leichter fallen, herauszuarbeiten wie ihre Kompetenzen mit dem Anforderungsprofil in Einklang zu bringen sind.

Zusammenfassung und Fazit

Die Entscheidung über den Erfolg einer Bewerbung, fällt bereits nach den ersten Sätzen im Schreiben. Wenn es nicht gelingt den Personalverantwortlichen zum Weiterlesen zu motivieren, sinken Ihre Chancen rapid.

Allerdings entsteht ein erster Eindruck bereits durch die äußere Form:

  • Wie sind die Dokumente gestaltet und aufgebaut?
  • Gibt es eine Übersicht über die Beilagen?
  • Sind die Belege und Nachweise durchgängig vorhanden?
  • Können Behauptungen über Erfahrung und Kompetenzen nachgewiesen werden?

Jede Bewerbung sollte individuell auf den Wunscharbeitgeber zugeschnitten sein. Eine Herausforderung, wenn Sie „Massenbewerbungen“ schreiben. Personalverantwortliche erkennen sehr schnell, ob sich jemand Gedanken und Mühe gemacht hat, oder einfach seelenlose Kopien verteilt.

Die wichtigste Strategie ist es, sich aus der Menge abzuheben, nicht nur ein Bewerber unter vielen zu sein. Deshalb schlüpfen Sie beim Verfassen in „die Schuhe des anderen“, in dem Fall des Personalverantwortlichen, und überdenken Ihre Bewerbung nochmals aus dieser Sicht. Stellen Sie sich die Frage: „Würde ich mich anhand dieses Schreibens selbst in meinem Unternehmen einstellen?“.

Fachanwalt.de-Tipp: Keine Antwort ist noch keine Absage. Bleiben Sie hartnäckig, fragen Sie nach. So zeigen Sie, dass Sie wirklich an der Stelle interessiert sind.

FAQ zum Thema Einleitungssatz in der Bewerbung

Welche juristischen Anforderungen sollte der Einleitungssatz einer Bewerbung erfüllen?

Der Einleitungssatz in einer Bewerbung ist entscheidend, um den potenziellen Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen. Juristisch betrachtet sollten einige Aspekte beachtet werden, um mögliche rechtliche Probleme zu vermeiden.

  • Wahrheitsgemäße Angaben: Gemäß § 123 BGB (Täuschung) und § 267 StGB (Urkundenfälschung) müssen alle Angaben im Lebenslauf und im Anschreiben wahrheitsgemäß sein. Im Einleitungssatz sollte man keine falschen Tatsachen behaupten, um den Arbeitgeber zu täuschen.
  • AGG-Konformität: Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist es verboten, Bewerber aufgrund ihrer Rasse, ethnischen Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexuellen Identität zu diskriminieren. Daher sollte der Einleitungssatz keine diskriminierenden Formulierungen enthalten.
  • Urheberrecht: Ein Bewerber sollte darauf achten, keine Textpassagen oder Formulierungen aus fremden Quellen ohne Zustimmung des Urhebers zu verwenden, um Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden (§ 97 UrhG).

Ein Beispiel für einen rechtlich unproblematischen Einleitungssatz könnte lauten: "Als erfahrene Fachkraft im Bereich Marketing und mit großer Begeisterung für Ihr Unternehmen möchte ich mich auf die ausgeschriebene Position als Marketing Manager bewerben."

Welche rechtlichen Folgen können bei Verstößen gegen die genannten Anforderungen entstehen?

Bei Verstößen gegen die genannten juristischen Anforderungen können verschiedene rechtliche Folgen eintreten:

  1. Anfechtung des Arbeitsvertrages: Falsche Angaben im Einleitungssatz können gemäß § 123 BGB zur Anfechtung des Arbeitsvertrages führen. Der Arbeitgeber kann den Vertrag wegen Täuschung anfechten, was zur Nichtigkeit des Vertrages führt.
  2. Strafrechtliche Konsequenzen: Bei Vorliegen einer Urkundenfälschung gemäß § 267 StGB droht eine Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder eine Geldstrafe. Die Täuschungshandlung muss jedoch in einer rechtserheblichen Tatsache bestehen und die Urkunde (z.B. die Bewerbung) rechtserhebliche Tatsachen enthalten.
  3. AGG-Verstöße: Verstöße gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) können zu Schadensersatz- und Entschädigungsansprüchen führen. Wenn beispielsweise der Einleitungssatz diskriminierende Formulierungen enthält und der Bewerber deshalb nicht eingestellt wird, kann er Schadensersatz und Entschädigung nach § 15 AGG verlangen.
  4. Urheberrechtsverletzungen: Bei Verwendung fremder Textpassagen oder Formulierungen ohne Zustimmung des Urhebers kann eine Unterlassungs- und Schadensersatzforderung gemäß § 97 UrhG entstehen. Zudem kann der Urheber die Vernichtung, Rückruf oder dauerhafte Entfernung der rechtsverletzenden Werke verlangen (§§ 98, 99 UrhG).

Beispiel: Ein Bewerber gibt im Einleitungssatz an, dass er über umfangreiche Führungserfahrung verfügt, obwohl dies nicht der Wahrheit entspricht. Der Arbeitgeber stellt ihn ein und findet später heraus, dass die Angabe falsch ist. Der Arbeitgeber kann in diesem Fall den Arbeitsvertrag wegen Täuschung anfechten und ggf. Schadensersatz verlangen.

Wie können Bewerber juristische Risiken im Einleitungssatz vermeiden?

Um juristische Risiken im Einleitungssatz einer Bewerbung zu vermeiden, sollten Bewerber folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Wahrheitsgemäße Angaben: Bewerber sollten sicherstellen, dass alle Angaben im Einleitungssatz der Wahrheit entsprechen und keine falschen oder irreführenden Informationen enthalten.
  • AGG-Konformität: Der Einleitungssatz sollte keine diskriminierenden Formulierungen enthalten und die Persönlichkeitsrechte anderer Bewerber respektieren.
  • Urheberrechtsbewusstsein: Bewerber sollten keine Textpassagen oder Formulierungen aus fremden Quellen ohne Zustimmung des Urhebers verwenden. Es ist ratsam, eigene Formulierungen zu verwenden und ggf. auf Vorlagen oder Muster zu verzichten.
  • Rechtsberatung: Bei Unsicherheiten bezüglich der juristischen Aspekte des Einleitungssatzes kann es sinnvoll sein, eine Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen, um mögliche rechtliche Probleme zu klären.

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