Hobbys im Lebenslauf – so punktet man als Bewerber beim potenziellen Arbeitgeber

Von fachanwalt.de-Redaktion, letzte Bearbeitung am: 28. September 2023

Während einer Jobsuche stellt man schnell fest, dass man meist nicht der einzige Bewerber ist. Abhängig vom Angebot hat man es mit jeder Menge Konkurrenten zu tun, die alle dasselbe wollen: Diesen einen Job. Da taucht unweigerlich die Frage auf, was tun, um als Kandidat mit den besten Chancen im Auge des Personalers sichtbar zu werden? Der Lebenslauf berichtet über die Stationen des Berufslebens, die Aus- und Weiterbildungen, die Karriereschritte. Hat da eine Auflistung der Freizeitaktivitäten noch Platz und wie sinnvoll ist das? Hobbys im Lebenslauf – für und wider hier für Sie zusammengefasst.

Hobbys im Lebenslauf – Grundsätzliche Betrachtung

Hobbys im Lebenslauf (© Stockfotos-MG / fotolia.com)
Hobbys im Lebenslauf (© Stockfotos-MG / fotolia.com)
Bei einer Bewerbung liegt der Fokus auf den beruflichen Qualifikationen. Den Personaler interessiert es nur am Rande, wenn Sie ein toller Mountainbiker sind, ein Golfspieler oder Fußballer. Sein Augenmerk liegt auf den fachlichen und persönlichen Kompetenzen. Vielleicht gibt es Freizeitbeschäftigungen, die diese ausbauen und stärken, vielleicht ist sogar das Gegenteil der Fall. Es hängt mit Sicherheit von dem konkreten Job ab, für den Sie sich bewerben. Deshalb ist die Angabe von Hobbys im Lebenslauf sehr selektiv und vor allem mit Verständnis für die Situation des Personalverantwortlichen vorzunehmen.

Pro und Contra

Nicht nur bei der Bewerbung, sondern auch im Arbeitsverhältnis liefern Hobbys immer wieder Gründe für Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten und Beschäftigten. Insgesamt alles sehr individuell, auf die Person und den konkreten Job bezogen:

  • Was spricht dagegen
    • Auch wenn es in der Freizeit stattfindet, ein Hobby kann die nötige Ruhe- und Erholungszeit vermindern.
    • Unter Umständen besteht sogar hohe Verletzungsgefahr, das Risiko, dass der Mitarbeiter längere Zeit ausfällt oder seinen Job nicht mehr ausüben kann, ist nicht zu unterschätzen.
  • Was spricht dafür
    • Es gibt Hobbys, die dem Körper und der Seele guttun, die also die mentale und körperliche Gesundheit stärken.
    • Hobbys können die Persönlichkeit positiv beeinflussen, z.B. Trainer in einer Sportmannschaft, freiwillige Feuerwehr, ehrenamtliche Mitarbeit in sozialen Organisationen, …

Folgt man den Ergebnissen unterschiedlicher Untersuchungen, so legen Personalleiter doch mehr oder weniger Wert auf die Angabe von Hobbys im Lebenslauf. Vor allem bei Bewerbern für eine Lehrstelle oder Absolventen höherer Schulen / Universitäten scheint es der Fall zu sein.

Was Sie klären sollten, bevor Sie Hobbys aufnehmen

Malerei als Hobby (© Victoria – stock.adobe.com)
Malerei als Hobby (© Victoria – stock.adobe.com)
Personaler sind darauf geschult, sich schnell ein Bild von der Persönlichkeit eines Bewerbers zu machen. Es ist nachweislich so, dass 80% der Beschäftigten, die ein Unternehmen verlassen, dies tun, weil ihr Verhalten nicht den Anforderungen entspricht, sich ihre Persönlichkeit nicht mit den Werten des Unternehmens „matcht“. Der Rest von 20% geht wegen mangelndem Fachwissen oder Können.

Deshalb sollten Sie Hobbys nur angeben, wenn sie relevant für die Stelle oder das Unternehmen sind. Bewerben Sie sich bspw. für einen Job als Verkäufer in einem Sportgeschäft, dann wird sich Radfahren, Laufen oder Mountainbiken gut in der Vita ausmachen, denn das kann ein Garant dafür sein, dass Sie Kunden gut und richtig beraten.

Streben Sie einen Job in der Kreativwirtschaft an (Marketing, Werbung, soziale Medien), dann stehen Aktivitäten wie Freunde treffen, Zeichnen, Malen, Musizieren im Vordergrund, während die Teilnahme am letzten Iron-Man eher auf wenig Interesse stößt.

Wenn Sie eine Position als Führungskraft anstreben, machen sich Hobbys wie Fußballtrainer, Kommandant der freiwilligen Feuerwehr mit Sicherheit gut, denn damit beweisen Sie Leadership-Qualitäten.

Für ein Engagement in der Abteilung für Public Relations (Öffentlichkeitsarbeit), kann es von Vorteil sein, wenn Sie sich auch außerberuflich politisch oder wirtschaftlich einbringen. Ob es Präsentationen sind, die Sie zu relevanten Themen entwerfen, Vorträge halten oder Diskussionsrunden leiten: Insgesamt kann man davon ausgehen, dass Ihre rhetorischen Fähigkeiten überdurchschnittlich sind und in dem Fall ganz besonders gut zu dieser speziellen Position passen.

Andererseits gibt es Freizeitbeschäftigungen, die als exzentrisch eingestuft werden, möglicherweise mit Vorurteilen belastet sind. Sie zu erwähnen, könnte Ihre Persönlichkeit in einem falschen Licht darstellen. Beispielsweise war noch vor 10 bis 15 Jahren Golf so ein Hobby. Nur Snobs, Wichtigmacher und Angeber würden diesen Sport betreiben, so die weitläufige Meinung. Das ist heute kaum mehr so und vor mehr als 50 Jahren hatte Tennis den gleichen Ruf. Zeiten ändern sich, Sichtweisen auch.

In welcher Form und an welcher Stelle finden sich Hobbys im Lebenslauf

Am besten wählen Sie eine Position am Ende des Lebenslaufes, nach dem Teil „Weitere Fähigkeiten und Kenntnisse“, wie er in den meisten Vorlagen zu Lebensläufen zu finden ist. Für die konkrete Angabe ist eine nähere Beschreibung zu empfehlen.

einfach

besser und informativer

Lesen

Literatur in englischer Sprache zu Themen aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich; Novellen und Erzählungen bekannter Schriftsteller

Reisen

Städtereisen in den USA; Reiseführer bei Fahrten zu historischen Stätten in Europa

Sprachen

Organisator von Sprach-Cafes in meiner Heimatstadt (Französisch, Spanisch, Italienisch)

Sport

Golf zur mentalen Stärkung; Joggen zur Erhaltung der Fitness

Ehrenamt

Kurator einer Kunst- und Kunsthandwerksgalerie

Mit den erweiterten Angaben kann sich der Personalverantwortliche ein viel besseres Bild vom Bewerber machen. Gleichzeitig lassen sich Rückschlüsse auf Fähigkeiten, Wissen, Kompetenzen ableiten, die für die zu vergebende Position von Bedeutung sein könnten. Es gibt zwar keine konkrete Beschränkung hinsichtlich der Anzahl. Die Angabe von vier Hobbys sollte auf alle Fälle genug sein.

Hobbys im Lebenslauf unterstreichen die Soft-Skills

 Fotografieren als Hobby (© Maria_Savenko – stock.adobe.com)
Fotografieren als Hobby (© Maria_Savenko – stock.adobe.com)
Neben den fachlichen Kompetenzen sind es die sogenannten Soft-Skills, die die Aufmerksamkeit des Personalers auf sich ziehen. Es sind damit die sozialen Kompetenzen gemeint, die für die spezielle Position von Bedeutung sein können. Meist ist der Nachweis etwas schwieriger, denn darüber stellt keine Schule ein Zeugnis aus. In aller Regel manifestiert sich das persönliche Verhalten durch die Soft-Skills und dieses Verhalten wiederum ist ausschlaggebend, wie gut sich ein Bewerber in bestehende Strukturen einfügen kann, wie gut die „Passung“ Mitarbeiter*in  - Arbeitgeber künftig sein wird.

Wichtige Soft-Skills können sein:

  • Kontaktfreude
  • Zuverlässigkeit
  • Teamgeist
  • Selbstbewusstsein
  • Kooperationsfähigkeit
  • Einsatzbereitschaft
  • Kreativität
  • Kommunikationsstärke
  • Organisationstalent

Allerdings lesen die Personaler solche Auflistungen wahrscheinlich in den meisten Lebensläufen unter der Rubrik „Was mich persönlich zu dieser Position befähigt“. Wenn Ihre Angaben nicht zu Worthülsen verkommen sollen, dann verbinden Sie sie am besten mit Ihren Hobbys. Beispielsweise passen Teamgeist und freiwillige Feuerwehr gut zusammen, ebenso wie Zuverlässigkeit und Ehrenamt. Alle Skills, die Sie belegen können, werden in die Entscheidung einfließen, jene, die nur als einzelner Begriff aufscheinen, fallen der Nichtbeachtung zum Opfer. Auch hier gilt: Weniger ist mehr.

Wirkung auf Personaler

Grundsätzlich sind alle Hobbys und Freizeitbeschäftigungen dann relevant, wenn sie die erforderlichen Soft-Skills festigen und untermauern. Die Wirkung ist allerdings meist sehr subjektiv, zu einem großen Teil sind sie durch die persönlichen Einstellungen des Verantwortlichen geprägt. Insgesamt sind diese Hobbys eher relevant:

  • Teamsportarten (Hand- und Fußball, Basketball, …)
  • Entspannung und Kontemplation (Fischen, Yoga, Joggen, Qigong, …)
  • Einzelsport (Golf, Turnen, Bergsteigen, Wandern, …)
  • Musik und Kunst (Instrument spielen, Singen, Malen, Fotografieren, Basteln, …)

Hobby

Wirkung

Fußballspielen in einer Mannschaft

Teamfähigkeit, Kontaktfreude, Kampfgeist

Instrument spielen im heimischen Musikverein

Disziplin, Kreativität, konzentriertes Arbeiten

Bildbearbeitung, Fotografie

Kreativität, Auge für Details, Räumliches Vorstellungsvermögen, technisches Verständnis

Ehrenamtliches Engagement

Betreuung von Senioren im Altersheim

Empathie, Einsatzbereitschaft, Geschick im Umgang mit Menschen

Jugendarbeit in der Pfarre

Teamfähigkeit, Leadership, Organisationstalent, Netzwerke

Begleitung von „Problem-Jugendlichen“ (Streetworker)

soziales Engagement, gesellschaftliche Verantwortung

Hobbys, die nichtssagend / langweilig wirken

Fernsehen, Spazieren gehen, Freunde treffen, Entspannen, Kino gehen, …

wenig kommunikativ, Einzelgänger, kaum kreativ, nicht zuverlässig (Freunde treffen kann Kopfschmerzen am nächsten Tag bedeuten), nicht fähig sich eigenständige Beschäftigung zu suchen

Gefährliche und extreme Hobbys

Kampfsportarten, Motorsport, Base-Jumping, Free-Climbing

hohes Verletzungsrisiko, oft mit Lebensgefahr verbunden, hohes Risiko des Ausfalls

Außergewöhnliche Hobbys

Bloggen

technikaffin, zielgruppenorientiert, Content-Skills (für Marketing relevant)

Geo-Caching

zielorientiert, entscheidungsfreudig, naturverbunden

Mikroskopieren, Modellbau

MINT-Kompetenz (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik)

 

Zeitintensive Hobbys

 

Reiten

+ Führungsstärke

- Ablenkung durch Konzentration auf das Tier und dessen Betreuung

Fußballtrainer in Landes- oder Bundesliga

+ Teamgeist, Leadership

- Einschränkung der zeitlichen Verfügbarkeit durch Trainingszeiten, Wettbewerbe

Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr

+ Leadership, Teamgeist

- Arbeitsunterbrechung bei Einsatz nicht planbar, Verletzungsrisiko

Diese Liste von Hobbys ist klarerweise zu verlängern. Die Beispiele sollen Ihnen das Gespür vermitteln, dass die Sichtweisen unterschiedlich sein können. Was jedenfalls hilft, ist eine Recherche im Umfeld des Unternehmens, welche Freizeitaktivitäten gerne gesehen, welche verpönt sind. Reden Sie mit Mitarbeiter*innen in lockerer Atmosphäre, dann finden Sie schnell die richtigen Antworten. Auch Recherchen im Internet (Facebook und Co.) können Ihnen einen ersten Eindruck vermitteln.

Checkliste für die Angabe

Checkliste (© Ralf Geithe – stock.adobe.com)
Checkliste (© Ralf Geithe – stock.adobe.com)
Im Folgenden finden Sie eine Checkliste für die Angabe von Hobbys im Lebenslauf.

  • Sind Sie Berufseinsteiger dann ist die gezielte Angabe von Hobbys immer ein Vorteil, denn für Personaler fehlt der Konnex zur Berufserfahrung. Interessen und Kompetenzen lassen sich aus Freizeitbeschäftigungen ganz gut ableiten. Deshalb sollten Hobby und Beruf / Unternehmen zusammenpassen und für Ihr künftiges Engagement aussagekräftig sein.
  • Haben Sie Ihre Hobbys und Freizeitaktivitäten am Ende des Lebenslaufes angeführt? Üblicherweise sehen Personalverantwortliche dort als erstes nach, wenn sie Sie etwas besser kennenlernen möchten.
  • Sagen Ihre Hobbys etwas über Ihre Interessen aus? Sind sie konkret ausformuliert? Beispielsweise sagt der Begriff „Sport“ für sich allein gesehen, so gut wie gar nichts aus.
  • Achten Sie darauf, dass Sie nicht mehr als 4 Hobbys anführen.
  • Machen Sie Ihre Angaben wahrheitsgemäß und denken Sie daran, dass es durchaus üblich ist für besondere Leistungen Nachweise zu verlangen (Siegerurkunde, Fotos, Bestätigungen).

Zusammenfassung und Fazit

Hobbys im Lebenslauf können oft das entscheidende Gewicht sein, damit das Zünglein auf der Waage zu Ihren Gunsten ausschlägt. Sie vermitteln ein genaueres Bild des Bewerbers, sind allerdings nur dann hilfreich, wenn sie einen Bezug zum Job und dem Zielunternehmen haben. Deshalb konzentrieren Sie sich bei der Angabe Ihrer Interessen und Aktivitäten auf das Wesentliche, das was relevant für die Stelle ist, für die Sie sich bewerben.

Hobbys können ein Beleg für Ihr Interesse an Wirtschaft und Politik sein, für Ihr soziales Engagement, für Ihre Einsatzbereitschaft, Ihre Teamfähigkeit, Ihren Durchsetzungswillen. Deshalb sollten Sie keine Worthülsen verwenden (Sport treiben), sondern Ihr Hobby so ausformulieren, dass der Bezug zur künftigen Stelle erkennbar ist.

Vorsicht ist bei außergewöhnlichen, exzentrischen Hobbys geboten. Weil vielen davon Vorurteile anhaften (Golf, Segeln, Weltreisen), sollten Sie dennoch diese Angaben im Lebenslauf sehr selektiv einsetzen. In einem konkreten Bewerbungsgespräch können sie dann allerdings zu einem Thema werden.

Fachanwalt.de-Tipp: Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung den Arbeitnehmer über Freizeitaktivitäten / Hobbys zu informieren. Dennoch kommt es immer wieder zu gerichtlichen Auseinandersetzungen, vor allem nach Unfällen durch gefährliche Sportarten, Leichtsinnigkeit, Selbstüberschätzung. Wenn der Arbeitgeber keine Kenntnis davon hat, fehlt ihm auch die Möglichkeit gegen diese Art der Freizeitbeschäftigung ein Veto einzulegen. Das kann zu negativen Konsequenzen bei der Entgeltfortzahlung bis zur Kündigung führen. Besser ist es bereits frühzeitig auf risikoreiche Hobbys hinzuweisen. 

Hobby im Lebenslauf - Häufige Fragen (FAQ)

  • Sind Angaben zu Hobbys im Lebenslauf rechtlich verpflichtend?

Nein, Angaben zu Hobbys im Lebenslauf sind nach deutschem Recht nicht verpflichtend. Im Rahmen der Bewerbung haben Bewerber ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung, was in § 32 Abs. 1 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) verankert ist. Dies bedeutet, dass Bewerber nur Informationen preisgeben müssen, die unmittelbar relevant für die Bewertung ihrer beruflichen Qualifikationen sind.

Beispiel: Ein Hobby wie Bergsteigen mag für eine Position als Bergführer relevant sein, wäre aber für eine Position als Softwareentwickler nicht unbedingt relevant. Daher hat der Bewerber das Recht, diese Information im letzteren Fall zurückzuhalten.

  • Können Arbeitgeber nach Hobbys im Lebenslauf fragen?

Ja, Arbeitgeber dürfen nach Hobbys fragen, allerdings sind die Bewerber nicht verpflichtet, diese Frage zu beantworten. Gemäß § 32 Abs. 1 BDSG dürfen Arbeitgeber nur Fragen stellen, die für die zu besetzende Stelle relevant sind. Wenn das Hobby jedoch direkt zur Arbeitsleistung beiträgt, könnte es relevant sein.

Beispiel: Wenn jemand sich für eine Position als Sportlehrer bewirbt und ein Hobby im Sportbereich hat, kann dieses Hobby relevant sein und vom Arbeitgeber abgefragt werden.

  • Was passiert, wenn ich ein Hobby im Lebenslauf angebe, das ich tatsächlich nicht habe?

Die Angabe eines nicht vorhandenen Hobbys im Lebenslauf kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wenn ein Hobby explizit als Qualifikation für die Stelle angegeben wird und der Arbeitgeber sich auf diese Angabe verlässt, kann dies als Täuschung angesehen werden, was einen Kündigungsgrund darstellen könnte.

Hier könnte § 123 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) zur Anwendung kommen, welcher besagt, dass ein Vertrag durch arglistige Täuschung angefochten werden kann.

Beispiel: Wenn jemand angibt, dass er Schach auf einem hohen Niveau spielt, um eine Stelle als Schachtrainer zu bekommen, und dies nicht der Wahrheit entspricht, könnte der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis beenden.

  • Kann die Angabe von Hobbys im Lebenslauf zu Diskriminierung führen?

Ja, die Angabe von Hobbys im Lebenslauf kann zu Diskriminierung führen. Gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist es verboten, Bewerber aufgrund von Merkmalen wie Alter, Geschlecht, Religion, sexueller Orientierung, ethnischer Herkunft oder Behinderung zu diskriminieren. Dies könnte auch für Hobbys gelten, die eine dieser Kategorien offenbaren

Beispiel: Wenn eine Person angibt, an Pride-Märschen teilzunehmen oder in einer Kirchengemeinde aktiv zu sein, könnte dies ihre sexuelle Orientierung bzw. ihre religiöse Überzeugung offenlegen. Die Verwendung dieser Informationen zur Ablehnung einer Bewerbung wäre rechtswidrig.

  • Kann ein Arbeitgeber einen Bewerber ablehnen, weil ihm das angegebene Hobby nicht gefällt?

Grundsätzlich ja, ein Arbeitgeber hat das Recht, Bewerber aufgrund verschiedener Kriterien abzulehnen, solange diese nicht diskriminierend sind (gemäß AGG). Allerdings sollte das angegebene Hobby relevant für die Position sein, um als Ablehnungsgrund zu gelten.

Beispiel: Ein Arbeitgeber könnte zögern, einen Bewerber einzustellen, der angibt, Extremsportarten als Hobby zu haben, wenn die Position eine hohe Anwesenheitspflicht erfordert und das Hobby als potenzielles Risiko für häufige Ausfälle angesehen wird.

  • Welche Auswirkungen kann die Angabe eines Hobbys im Lebenslauf auf das Datenschutzrecht haben?

Die Angabe von Hobbys im Lebenslauf kann datenschutzrechtliche Implikationen haben. Gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem BDSG haben Bewerber ein Recht auf Schutz ihrer personenbezogenen Daten. Dies bedeutet, dass Arbeitgeber diese Daten nur mit Einwilligung des Bewerbers und für legitime Zwecke verwenden dürfen.

Beispiel: Wenn ein Bewerber angibt, dass er Mitglied in einem kirchlichen Verein ist, könnte dies als Indikator für seine Religion und Weltanschauungen dienen. Der Arbeitgeber muss diese Information jedoch vertraulich behandeln und darf sie nur verwenden, um die Eignung des Bewerbers für die Position zu bewerten.


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