Körpersprache deuten – so lassen sich die Signale erkennen

Von fachanwalt.de-Redaktion, letzte Bearbeitung am: 3. Februar 2024

Man sollte glauben, dass bei der Menge der zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel die Körpersprache an Bedeutung verloren hat. Genau das Gegenteil ist der Fall. Je mehr Optionen wir haben, die Absichten des Gegenübers zu erkennen, desto mehr wächst die Unsicherheit. Deshalb halten wir uns an das, was uns bereits in die Wiege gelegt wurde: Körpersprache deuten ist die erste Fähigkeit, die wir ohne Zutun von außen erlernen. Die Körpersprache ist ein faszinierender und schillernder Kosmos mit vielen versteckten Räumen, Winkeln und Ecken. Machen wir uns an die Entdeckung.

Psychologische Grundlagen

Körpersprache deuten (© Mangostar – stock.adobe.com)
Körpersprache deuten (© Mangostar – stock.adobe.com)
Einer der bekanntesten Sätze von Paul Watzlawick lautet: „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Und Friedemann Schulz von Thun zeigt uns mit dem 4-ohrigen-Empfänger die Ebenen der Kommunikation in leichtverdaulicher Sprache auf.

Allem liegt eine Wahrheit zugrunde: Das gesprochene Wort folgt der Körpersprache. Das bedeutet, noch bevor uns ein Wort, ein Satz über die Lippen kommt, hat es unser Körper schon ausgedrückt, manifestiert. Und alle, die sich ein wenig in den Geheimnissen dieser „Sprache“ zurechtfinden, erkennen das Gesagte ist Wahrheit oder Lüge.

Für die weniger Geübten zeigt sich ein diffuses Gefühl, dass die Aussagen anzweifelt (oder das Gegenteil davon), ohne den konkreten Grund zu kennen. Doch was sagt die Wissenschaft zur Körpersprache?

Die Körpersprache ist unsere älteste Sprache, und noch ehe bevor unseren Urahnen ein bewusstes Wort über die Lippen kam, hatten sie mittels der Körpersprache bereits ein funktionierendes Kommunikationssystem etabliert. Erst viel später kamen Laute, Schreie, Wörter hinzu.

Das war in jenen Zeiten, als die Männer auf Mammutjagd gingen und die Frauen die Feuer hüteten. Da war es überlebenswichtig, in Sekundenbruchteilen zu erkennen: „Freund oder Feind?“. Und noch ehe diese Entscheidung tatsächlich abgesichert war, schlug das Pendel erst mal für „Feind“ aus und das Gegenüber bekam vorsorglich den Knüppel über den Schädel gezogen. Aus reiner Vorsicht. Dieses Verhalten steckt noch immer tief in uns, im sogenannten Reptiliengehirn, dort wo unsere Gefühle und Emotionen angesiedelt sind, dort wo wir uns der unbewussten Steuerung durch unser Sein ausliefern.

Körpersprache deuten - wie geht das?

Unser Körper spricht üblicherweise mit „drei Zungen“, das heißt es sind 3 Teilbereiche, die wir zu analysieren haben:

  • ist das, was wir unter der Gesamtheit der Gesichtsbewegungen verstehen. Von den Haarwurzeln bis zur Kinnspitze.
  • betrifft den ganzen Körper. Hände, Füße, Kopf, Rücken. Diese Bewegungen erfolgen meist unbewusst. Denken Sie daran, wenn Sie einem Menschen begegnen, vor dem Sie Angst oder Abscheu haben. Wie reagiert Ihr Körper darauf? Verspannt er sich, spüren Sie das Kribbeln im Nacken, die Hände, die sich zu Fäusten ballen? Können Sie das bewusst steuern? Übrigens ist Ähnliches auch dann der Fall, wenn Sie auf einen geliebten Menschen zugehen. Statt sich zu Fäusten zu ballen, öffnen sich die Hände, um ihn oder sie willkommen zu heißen.
  • Die Körperhaltung insgesamt, die sich unterscheidet, wenn wir sitzen, stehen, liegen oder gehen.

Menschen neigen dazu, ihre Meinungen, Einstellungen, Aussagen nicht gleich offen auf den Tisch zu legen, etwas anderes zu sagen, als sie wirklich denken. Gesagt ist nicht gemeint, ist dafür die richtige Zuschreibung.

Sei es bei dem Feedbackgespräch mit dem Chef, bei den Gesprächen am Stammtisch in der Kneipe oder bei den mühsamen Erklärungsversuchen am folgenden Tag im heimischen Wohnzimmer, hilflos den Blicken des kritisch fragenden Partners ausgeliefert: Der Mund sagt etwas anderes als der Körper. Man spricht von nicht kongruenter Körpersprache.

Was passiert in unserem Gehirn?

Arme verschränkt (© sharpshutter22 – stock.adobe.com)
Arme verschränkt (© sharpshutter22 – stock.adobe.com)
Sie ist, wie schon bereits gesagt, die älteste Sprache des Menschen und geht dem Wort voran. Was läuft nun ab, wenn wir Körpersprache bei Menschen deuten.

Als Beispiel nehmen wir einen Mann, dem Sie das erste Mal begegnen. Sagen wir Sie haben sich zu einem Gespräch über einen neuen Auftrag im Kaffeehaus verabredet. Sie sitzen bereits am Tisch und warten mit Spannung auf Ihren Gesprächspartner.

Nun machen wir einen Schritt zurück, beinahe an den Anfang der Menschheitsgeschichte. In die Zeit von Mammutjägern und Säbelzahntigern. Die Menschen von damals mussten in Sekundenbruchteilen entscheiden: Freund oder Feind, Todesgefahr oder Unterhaltung. Um das festzumachen, zogen sie den Vergleich heran.

Ein Jäger, unser aller Urahn, sah in der Ferne einen dunklen grauen Brocken, der sich auf ihn zubewegte. Er erinnerte sich, dass ihm das schon einmal passiert war. Damals war er dem „Brocken“ entgegengegangen und wollte in freundlich begrüßen.

Dem Mammut, denn um ein solches handelte es sich, gefiel das gar nicht und der Jäger hatte Glück, dass er nur mit schmerzhaften „blauen Flecken“ heimhumpeln musste. Geblieben ist die Erinnerung. Seither verbindet er große, graue Brocken, die möglicherweise auch noch auf ihn zukommen, mit Schmerzen, mit Gefahren, mit Todesangst. Und genauso arbeitet unser Gehirn auch noch heute. Es vergleicht aktuelle Geschehnisse mit gespeicherten Erinnerungen und zieht die entsprechenden Schlüsse.

Sie sitzen also im Kaffeehaus und warten auf das, was da kommen möge. Die Tür öffnet sich, ein Mann betritt das Lokal, sie erblicken ihn und denken sofort: „Oh je der sieht aus wie mein ehemaliger Mittelschullehrer. Der hat mich immer voll auf die Schaufel genommen und mich bloßgestellt“. Das war es für den Gesprächspartner.

Er steckt in der Schublade „Unsympathische Personen aus meiner Vergangenheit“. Die Chance, dort wieder rauszukommen, tendiert gegen null. Das nur deshalb, weil vor Zig-tausend Jahren ein böswilliges Mammut unserem Stammvater auf den Fuß getreten ist.

Sie aber werden, ob Sie es wollen oder nicht, Ihre Abneigung gegenüber dem Gesprächspartner körpersprachlich ausdrücken. Wahrscheinlich werden Sie es gar nicht bewusst merken. Am Ende des Gesprächs wird der sich denken: „Ich glaube, ich bin mit meinen Argumenten nicht richtig durchgekommen. Es schien so, als ob etwas zwischen uns gestanden hätte“. Er konnte klarerweise nicht wissen, dass er gerade eben mit einem Mammut verglichen wurde.

Was Körpersprache verrät

Bei der Körpersprache handelt es sich um nonverbale Kommunikation, die alle Bewegungen und Gesten des Augenblicks umfasst, ob bewusst oder unbewusst sei dahingestellt. Von den Haarspitzen bis zu den Zehen: Alles ist Körpersprache.

Menschen, die gerne und weit reisen, wissen, dass man in vielen anderen Ländern andere Sprachen, andere Dialekte spricht. Das ist bei der Körpersprache ähnlich. Sie ist nicht in jedem Land gleich, wird anders interpretiert. Das in unseren Breiten übliche „Ok-Zeichen“, die Spitze des Zeigefingers an der Spitze des Daumens, bezeichnet in Frankreich jemand als „Null“ oder etwas als nutzlos.

Signale des Körpers erkennen – und welche Aussagen sie haben

In vielen Artikeln, Ratgebern und Büchern ist nachzulesen, was genau welche Bewegung und Körperhaltung tatsächlich bedeutet, welche Interpretation zulässig ist. Das ist richtig und gleichzeitig falsch. Wenn Sie ihre Beobachtungen allein auf Einzelmerkmale abstellen, sind Sie sehr nahe daran, Fehlurteile zu fällen. Vergleichbar mit jemanden, der eine Person sofort als Franzosen einordnet, nur weil er einmal das Wort „Merci“ aus dessen Mund gehört hat.

Es ist der Gesamteindruck, der zählt, nicht die einzelne Bewegung, die zu beobachten war. Im Zweifelsfall hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, das ist meist der bessere Ratgeber im zwischenmenschlichen Bereich.

Körpersignale (© Farknot Architect – stock.adobe.com)
Körpersignale (© Farknot Architect – stock.adobe.com)
Körpersprache deuten, konzentriert sich deshalb auf drei Bereiche:

  • Zielt auf die Beobachtung und Deutung verschiedener zusammenhängender Bewegungen und Gesten ab. Oft ist es eine Abfolge von Bewegungen, die zu beobachten sind, die etwas ausdrücken. So wird das Dominanzverhalten des Mannes erst dann glaubhaft, wenn er zusätzlich zu den verschränkten Armen die Knie leicht beugt, die Füße nach außen dreht. Ein Angriff, wenn auch nur ein verbaler, steht unmittelbar bevor.
  • Im Gespräch nehmen Sie einen Wechsel der Körperhaltung wahr. Ihr Gesprächspartner verschränkt plötzlich die Finger, legt die Beine über Kreuz, steht auf oder wischt sich mit der Hand über die Augen: Was ist geschehen? Hat sich etwas geändert? Wenn Sie einigermaßen auf das Erkennen körpersprachlicher Signale trainiert sind, entgehen Ihnen solche kleinste Veränderungen nicht und Sie können darauf „kongruent“ reagieren.
  • Körpersprache hat immer etwas mit einer konkreten Situation zu tun. Verschränkt jemand die Arme vor der Brust, muss das nicht zwangsläufig Abwehr, Angriff oder Schutzbedürfnis bedeuten. Der Person könnte einfach kalt sein. Körpersprache deuten ergibt nur Sinn, wenn es im konkreten Zusammenhang mit der Situation, mit dem gesprochenen Wort passiert.

Körpersprache deuten - Beispiele

Die Sprache lässt sich kontrollieren, der Körper nur bedingt. Schon allein deshalb, weil er bereits Signale aussendet, bevor noch ein Wort gesprochen wurde. Was sagen nun die einzelnen Körperbereiche aus?

  • Das Gesicht: Es ist jener Teil, der uns als Erstes auffällt, den wir in aller Regel während einer Kommunikation immer beobachten. Deshalb haben wir gelernt, es „unter Kontrolle“ zu halten, weil wir wissen, dass die Mimik viel von uns preisgibt. Gewollt oder ungewollt. Denken Sie nur an die Sprüche vom „falschen Lächeln“, der „gerunzelten Stirn“, den „verdunkelten Augen“. Das Gesicht sei der Körperteil, der am unehrlichsten ist, sagen viele Experten. Doch in Wahrheit drückt es nur unsere innersten Empfindungen aus, ist ein Spiegel unserer Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse.
  • Die Füße: Ihnen schenken wir in aller Regel wenig Beachtung. Dessen ungeachtet signalisieren sie sehr viel darüber, was unser Gesprächspartner in der aktuellen Situation empfindet und fühlt. Die Füße weisen auf Angriffsbereitschaft hin, können Angst und Flucht bedeuten, lassen erkennen, wie weit jemand dem Gespräch zuhört. Dreht der Partner bspw. die Fußspitzen von Ihnen weg, dann möchte er am liebsten fort aus der Situation, zumindest gedanklich. Zeigt er Ihnen die Fußsohle, dann möchte er Ihnen am liebsten einen Tritt, wohin auch immer verpassen. So signalisiert er, dass er Ihre Argumente und Aussagen von sich weist, Ihnen widersprechen möchte, aber nicht die Möglichkeit dazu hat.
  • Die Arme: Hinter dem Rücken verschränkt sollen sie Unsicherheit signalisieren. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem man einem amerikanischen Wachsoldaten auf einem Flughafen begegnet. Bei ihm bedeuten Hände hinter dem Rücken: „Du kannst gegen mich gar nichts ausrichten. Selbst mit gebundenen Händen nehme ich es mit Dir auf“. Eine eindrucksvolle Präsentation von Macht und Dominanz.
  • Einschränkung der Bewegungen: grundsätzlich bei Gefahr im Verzug. Klein machen, wenig Angriffsfläche ist die Strategie. Andererseits kann es auch als Signal der Überlegenheit interpretiert werden. Leitwölfe und Löwenmänner bewegen sich bspw. nur wenn unbedingt notwendig. Signal: „Gegen mich hast Du ohnehin keine Chance“. Absicht: „Nur in der Ruhe kann ich alles um mich herum richtig wahrnehmen und sofort reagieren“. Konnten Sie ähnliches Verhalten auch bei Menschen in Ihrem Umfeld beobachten? Lassen Sie das nächste Meeting, den Besuch in der Kneipe am Abend, nochmals unter diesen Gesichtspunkten Revue passieren. Eine ausgezeichnete Übung, um das Erkennen der Körpersprache zu trainieren.
  • Die Beine: Am häufigsten beschäftigen sich Experten damit, wenn sie gekreuzt werden. Sagen die einen, dies sei ein Signal für die Distanz und Abwehr, sagen die anderen es sei ein Zeichen dafür, dass jemand den Platz behauptet, auf dem er sitzt.

Sie sehen das Deuten der Körpersignale ist dann ein wenig wie „Kaffee-Sud-Lesen“, wenn der Kontext, die gemeinsame Geschichte der Gesprächspartner, man das aktuelle Umfeld außer Acht lässt. Missverständnisse sind schnell in der Welt und haben leider hohes Beharrungsvermögen.

Über ein Signal sind sich die Wissenschaftler einig: Hände und Gestik oberhalb der Körpermitte (Taille) deuten eher auf Freundlichkeit und Zustimmung hin, während sie darunter Provokation signalisieren. Das können Sie gerne überprüfen. Sehen Sie Politikern bei Wahlkampfreden zu und achten sie auf die Gestik und Körperbewegungen.

Dann versuchen Sie einen alten Film aus der DDR-Ära aufzutreiben und schauen Sie sich die Parteigranden an, während Sie nach Ihren Tagungen die Ergebnisse dem Volk präsentieren. Starr wie festgemauert, die Arme eng am Körper, mit den Handrücken nach vorn. Ein monolithischer Block, aggressiv und gleichzeitig abwehrend. Man kann den Knüppel, den sie hinter dem Rücken verbergen, mehr erahnen als sehen.

Der internationale Experte für Körpersprache, Samy Molcho hat den Satz geprägt: „Der Körper ist der Handschuh der Seele“. Besser kann man es wohl kaum ausdrücken.

Schmetterlinge im Bauch – der Körper spricht auch ohne Worte

Trotz vieler berechtigter Bemühungen, die Gleichberechtigung von Frau und Mann voranzutreiben, sind die Unterschiede in der Biologie und Psychologie beständig. Das ist seit mehreren Millionen von Jahren der Fall. Körpersprachliche Signale beim Mann unterliegen einer anderen (Be-)deutung als die der Frau. Verschränkt ein Mann die Arme vor der Brust, signalisiert er Angriff und Dominanz.

Die gleiche Bewegung bei einer Frau heißt Ablehnung und Schutzbedürfnis. Und die typischen Schmetterlinge im Bauch flattern wohl bei Mann und Frau situationsbedingt in gleicher Intensität. Und das ist ganz gut so, denn damit stellen wir die Geschlechterneutralität wieder her.

Schmetterlinge im Bauch (© Africa Studio – stock.adobe.com)
Schmetterlinge im Bauch (© Africa Studio – stock.adobe.com)
Tipps zur Körpersprache

An dieser Stelle noch einige Hinweise, worauf Sie bei Ihrer Körpersprache achten können.

  • Achten Sie auf Ihre Haltung, denn sie ist Ausdruck Ihres innersten Wesens. Versuchen Sie einmal zu schreiten, als nur einfach zu gehen. Probieren Sie das einmal im Supermarkt aus, wenn Sie durch die Regale wandern. Was ändert sich? Welche Gefühle entstehen, wenn Sie sich mit aufrechtem Körper, gehobenen Schultern gemessenen Schrittes bewegen. Wie ändert sich das Verhalten in Ihrem Umfeld? Sie werden staunen.
  • Das Gesicht sagt mehr als tausend Worte: Wie geht es Ihnen, wenn jemand ein typisches „Pokerface“ zeigt. Seine Stimmung, Meinung und Einstellungen hinter einer, wie in Stein gemeißelten Miene verbirgt. In aller Regel drücken Augen und Mund unsere Empfindungen wie Trauer, Langeweile, Freude aus. Hält sich jemand eine Maske vor das Gesicht, fehlt die subjektive Interpretationsmöglichkeit. Versuchen Sie einmal in einem Gespräch jede Regung in Ihrem Gesicht zu unterdrücken. Was passiert in Ihnen, was ändert sich beim Gesprächspartner? Eine ausgesprochen lehrreiche Erfahrung.
  • Wenn schon jemand lügt, dessen Körper tut das nicht: Dies merken wir vor allem daran, wenn die Gesten und Bewegungen nicht im Einklang mit dem Gesagten stehen. Achten Sie selbst einmal darauf. Denken Sie daran, dass selbst die kleinsten Gesten und Bewegungen wahrgenommen werden. Wenn Sie das nächste Mal ein Gespräch führen, beobachten Sie den Partner, wie kongruent die Sprache zur Gestik ist. Zum Beispiel könnte Ihr Mitarbeiter mit Überzeugung behaupten, Sie seien der beste Chef aller Zeiten. Dabei wendet er allerdings den Kopf nach links und rechts – eine Geste der Verneinung. Ganz leicht, aber dennoch. So zeigt seine Körpersprache, dass er es ganz anders meint.
  • Authentisch bleiben: Achten Sie immer darauf, dass Sie das sagen, was Sie meinen. Auch wenn es schwerfällt. Gekünsteltes Verhalten bleibt nicht lange verborgen, es sei denn, Sie sind ein wirklich hervorragend geschulter Schauspieler. Die jedoch haben es gelernt, mit ihrem Körper zu arbeiten, ihn als Ausdrucksmittel zu verwenden.
Fachanwalt.de-Tipp: Körpersprache bewusst einsetzen heißt auf Worte, Stimme und Bewegung zu achten. Je mehr Sie sich mit Ihrer Körpersprache öffnen, desto intensiver und ehrlicher wird die Kommunikation, desto mehr an Emotionen ist enthalten. So ist es einfacher, in vielen Situationen das eigene Potenzial zu wecken und zu nutzen. Dazu ein Tipp: Sehen Sie sich Pantomimen an. Sie sind die Experten des Körperausdrucks ohne Worte. Der schon erwähnte Samy Molcho war und ist ein Meister seines Fachs in dieser Disziplin.

Körpersprache deuten - Häufige Fragen (FAQ)

Welche Bedeutung hat die Deutung der Körpersprache in der juristischen Praxis?

Die Deutung der Körpersprache spielt eine bedeutende Rolle in verschiedenen juristischen Bereichen, insbesondere im Straf- und Zivilrecht. Hierbei geht es darum, die nonverbalen Signale einer Person zu interpretieren, um Rückschlüsse auf deren Absichten, Wahrhaftigkeit oder Emotionen zu ziehen. Die Körpersprache kann beispielsweise in Gerichtsverfahren eine Rolle spielen, wenn es um die Glaubwürdigkeit von Zeugen oder Angeklagten geht.

Ein Richter oder eine Jury kann durch die Beobachtung der Körpersprache eine Einschätzung über die Zuverlässigkeit der Aussagen vornehmen. In arbeitsrechtlichen Fällen kann die Körpersprache ebenfalls von Bedeutung sein. Wenn es beispielsweise um Vorwürfe sexueller Belästigung oder Mobbing am Arbeitsplatz geht, können Gestik, Mimik und Körperhaltung wichtige Indikatoren sein, um die Glaubwürdigkeit der beteiligten Parteien zu bewerten.

Darüber hinaus kann die Deutung der Körpersprache auch bei Verhandlungen, Mediationen oder in der Vertragsverhandlung von Nutzen sein, um die Intentionen der Vertragsparteien besser zu verstehen und mögliche Unsicherheiten oder versteckte Absichten aufzudecken. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Körpersprache allein kein eindeutiges Beweismittel darstellt und immer im Kontext betrachtet werden muss.

Es kann verschiedene Gründe für bestimmte nonverbale Signale geben, und sie sollten niemals isoliert betrachtet werden, sondern immer mit anderen Beweismitteln und Indizien in Verbindung gebracht werden.

Beispiel: In einem Strafprozess wegen Körperverletzung könnte die Verteidigung argumentieren, dass die aggressive Körpersprache des Angeklagten allein nicht ausreicht, um seine Schuld zu beweisen. Es müssen weitere Beweismittel wie beispielsweise Zeugenaussagen oder forensische Berichte herangezogen werden, um ein Gesamtbild zu erhalten.

Frage 2: Gibt es rechtliche Einschränkungen bei der Verwendung von Körpersprache als Beweismittel?

Grundsatz: Die Verwendung der Körpersprache als Beweismittel unterliegt den allgemeinen Regeln der Beweiswürdigung gemäß § 286 Zivilprozessordnung (ZPO) und § 261 Strafprozessordnung (StPO). Das Gericht ist in der Beweiswürdigung frei und kann die Körpersprache als ein Indiz unter vielen anderen bewerten.

Es gibt jedoch einige rechtliche Einschränkungen, die beachtet werden müssen:

Recht auf informationelle Selbstbestimmung: Die Beobachtung und Aufzeichnung der Körpersprache einer Person kann unter bestimmten Umständen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung gemäß Artikel 2 Absatz 1 in Verbindung mit Artikel 1 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG) beeinträchtigen. Personen haben das Recht, selbst über die Preisgabe und Verwendung ihrer persönlichen Informationen zu entscheiden.

Datenschutz: Die Aufzeichnung und Speicherung von Video- oder Bildmaterial zur Analyse der Körpersprache kann den Datenschutzbestimmungen gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) unterliegen. Insbesondere bei öffentlichen Räumen oder der Verwendung von Überwachungskameras müssen die rechtlichen Vorgaben eingehalten werden.

Verwertungsverbote: In einigen Fällen können bestimmte Aufzeichnungen der Körpersprache als unrechtmäßig erlangte Beweismittel gelten und gemäß § 136a StPO oder § 100c StPO nicht verwertbar sein. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Körpersprache in einer verdeckten Videoüberwachung erfasst wurde, ohne dass die betroffene Person davon wusste. Es ist wichtig, dass die Verwendung der Körpersprache als Beweismittel immer im Einklang mit den geltenden rechtlichen Bestimmungen erfolgt. Gerichte müssen sorgfältig prüfen, ob die erhobenen nonverbalen Signale rechtlich zulässig sind und unter Berücksichtigung der oben genannten Einschränkungen gewürdigt werden können.

Beispiel: In einem Arbeitsrechtsstreit wegen Mobbing könnte die Verwendung von Videoaufnahmen, die die Körpersprache des angeblichen Mobbing-Opfers zeigen, problematisch sein, wenn diese Aufnahmen ohne Einwilligung und Kenntnis der betroffenen Person gemacht wurden. Das Gericht müsste in diesem Fall abwägen, ob die Verwertung der Aufnahmen den rechtlichen Anforderungen entspricht.


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