Interne Bewerbung – Tipps für den internen Jobwechsel

Von fachanwalt.de-Redaktion, letzte Bearbeitung am: 20. Februar 2024

Wer sich beruflich weiterentwickeln will, muss nicht gleich das Unternehmen verlassen. Ein beruflicher Aufstieg ist auch im eigenen Unternehmen möglich. Wer eine innerbetriebliche, also interne Bewerbung schreiben möchte, sollte auf einige Punkte achten.

Interne Bewerbung – Tipps für den Aufbau und Einleitung

Eine interne Bewerbung sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, sie ist genauso anspruchsvoll wie eine klassische, externe Bewerbung. Daher sollten auch alle notwendigen Unterlagen vorhanden sein und es gilt, einen angemessenen Umgangston zu wahren. Die interne Bewerbung sollte also wie gewohnt folgende Unterlagen umfassen:

  • Ein gut strukturiertes und formuliertes Anschreiben
  • Einen lückenlosen Lebenslauf
  • Wichtige Zeugnisse

Formulierungen im Anschreiben

Interne Bewerbung (© Ehrenberg-Bilder / fotolia.com)
Interne Bewerbung (© Ehrenberg-Bilder / fotolia.com)
Das Anschreiben sollte, wie auch bei externen Bewerbungen, überzeugend und prägnant formuliert sein. Im Anschreiben kann die eigene Motivation für den Jobwechsel genannt werden. Dem Empfänger sollte aufgezeigt werden, warum man sich intern für diese Stelle bewirbt und warum man hierfür die beste Wahl ist. Gerade bei größeren Unternehmen kann nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden, dass der Chef einen selbst kennt und schon weiß, was man konkret leistet. Es gilt also wie immer, Überzeugungsarbeit zu leisten.

Das Anschreiben könnte beispielsweise so eingeleitet werden:

„Sehr geehrte/r Frau/Herr XY,

seit TT/MM/JJJJ bin ich als … in der Abteilung … tätig. Dort trage ich Verantwortung für … Der Fokus meiner Arbeit liegt somit auf ….

In den vergangenen … Jahren, in denen ich für das Unternehmen nun tätig bin, war es mir möglich, mein fachliches Wissen stetig zu erweitern und zu vertiefen. Auch konnte ich meine Fähigkeiten in den Bereichen … weiterbilden und meine Kompetenzen bezüglich … ausbauen. Daher sehe ich nun die Zeit als gekommen, mich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen und an neuen Aufgaben zu wachsen.“

Lebenslauf

Der Lebenslauf ist antichronologisch nach dem amerikanischen Modell zu verfassen. Man beginnt also mit der aktuellen Position zuoberst. Neben den Fakten zur Ausbildung, dem Werdegang und den Weiterbildungen, werden auch persönliche Daten, Berufserfahrung, besondere Qualifikationen und interne Erfolge genannt.

Vorstellungsgespräch

Man sollte das Ergebnis eines möglichen Vorstellungsgesprächs nicht einfach vorwegnehmen. Vielmehr bittet man um eine Einladung und sollte seine Vorfreude darauf zum Ausdruck bringen. Klappt es mit dem Vorstellungsgespräch, bereitet man sich gründlich darauf vor.

Fachanwalt.de-Tipp: Fatal wäre es, sich darauf zu verlassen, dass alle Beteiligten schon über die fachlichen und persönlichen Vorzüge des Bewerbers Bescheid wissen!

Typische Fehler

Vorstellungsgespräch (© contrastwerkstatt / fotolia.com)
Vorstellungsgespräch (© contrastwerkstatt / fotolia.com)
Bei einer internen Bewerbung kommt es immer wieder zu typischen Fehlern, die es als Bewerber zu vermeiden gilt.

  • Die Mitbewerber außer Acht lassen: Wer sich im Mikrokosmos eines Unternehmens bewirbt, verliert schnell aus den Augen, dass es auch hier Mitbewerber geben kann. Der Konkurrenzkampf ist hier also ebenso gegeben wie „draußen“. Die eigene Bewerbung muss also überzeugen und darstellen, warum man der Beste für die Position ist.
  • Den Empfänger duzen: Selbst wenn der Chef der neuen Abteilung schon bekannt ist und man sich eigentlich duzt, sollte man stets im Bewerbungsschreiben das Sie beibehalten (es sei denn, das Du wird prinzipiell durchgängig in allen Ebenen des Unternehmens selbstverständlich genutzt). Denn schließlich weiß man im Vorfeld nie, wer bei der Entscheidungsfindung noch beteiligt ist. Und diese Person kann über ein Du wenig erfreut sein. Außerdem kann eine förmliche Anrede dazu beitragen, nicht den Eindruck zu erwecken, man ließe persönliche Beziehungen spielen.
  • Schlechter Abgang: Man sollte seinen momentanen Chef nicht dadurch verabschieden, dass man sich unfein aus dem Staub macht, nach dem Motto: Nach mir die Sintflut. Es zeugt von Charakter und Pflichtbewusstsein, seinen Chef rechtzeitig darüber in Kenntnis zu setzen, dass man einen Jobwechsel plant, bevor dieser es über den Flurfunk erfährt. Zudem sollte man sich bereiterklären, seinen Nachfolger gründlich einzuarbeiten und diesem auch als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
  • Zu wenig Inhalt: Eine Bewerbung à la „Lieber Sven, wie bereits bei unserem letzten gemeinsamen Mittagessen in der Kantine besprochen, bewerbe ich mich hiermit um die Stelle als …. Wir sehen uns dann im Vorstellungsgespräch.“ ist mehr als unangebracht. Auch eine interne Bewerbung sollte ausführlich und ernsthaft formuliert sein.

Motivation

Wer sich intern um eine neue Stelle bewirbt, möchte natürlich nicht den Eindruck erwecken, als würde er aus seiner aktuellen Position flüchten wollen. Daher sollte betont werden, dass man den Jobwechsel als eine reizvolle Herausforderung sieht und für sich selbst die Zeit der Weiterentwicklung gekommen sieht. Als motivierter und lernbereiter Mitarbeiter entwickelt man sich an seinem Arbeitsplatz weiter. Da ist es nur normal, dass man sich irgendwann einen Karriereschritt nach oben wünscht.

Zudem sollte man stets auch bedenken, dass die Bewerbung natürlich auch erfolglos sein kann und man seiner bisherigen Stelle treu bleiben muss. Sich zuvor also ausgiebig darüber auszulassen, dass man sich zu etwas Besserem berufen fühlt, mag bei den Kollegen, mit denen man nun weiter zusammenarbeiten muss, wenig gut ankommen.

Fachanwalt.de-Tipp: Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht kann auch immer beratend Hilfestellung geben.

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